Welches ist das richtige Sabbatical für Sie?

Dem Arbeitsalltag entfliehen und sich eine längere Auszeit gönnen: Immer mehr Berufstätige in Deutschland können sich das vorstellen. Für jeden zweiten klingt die Vorstellung verlockend — und immerhin jeder Fünfte nimmt tatsächlich ein Sabbatical. Zwar sind die Unternehmen nicht dazu verpflichtet, ihren Mitarbeitern eine solche Verschnaufpause zu ermöglichen, bei vielen gehört es mittlerweile aber zur Strategie in Sachen Work-Life-Balance dazu.

Doch wie sollte man die Auszeit nutzen? Für eine Reise, und wenn ja, für welche? Oder doch lieber für ein größeres, eigenes Projekt? Finden Sie im Test heraus, welches Sabbatical zu Ihnen passen könnte.

Zum Test…

 

 

Zwei Monate Freiwilligenarbeit in Buenos Aires – wenn deutsche Effizienz auf lateinamerikanisches manana trifft

Zwei Monate Buenos Aires - schon seit ich vor Jahren auf einer Reise 
nach Argentinien ein paar Tage Halt in der Hauptstadt gemacht hatte 
war es mein Traum ein paar Wochen länger zu bleiben. Dabei mit einer 
Freiwilligenarbeit meine Zeit sinnvoll zu füllen - perfekt.
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Über eine Bekannte aus Córdoba hatte ich ein Zimmer zur Untermiete 
gefunden. Vom Stadtteil Belgrano aus in die Innenstadt mit dem Bus war 
es jeden Tag eine kleine Odyssee, denn das Bussystem in Buenos Aires 
ist etwas undurchsichtig: jede Linie hat ihre eigene Haltestelle, d.h. 
man muss wissen wo man aus- und einsteigen muss. Und es gibt hunderte 
von Linien. Die richtige Haltestelle in der Nähe meiner Wohnung hatte 
ich schnell gefunden. Beim aussteigen hatte ich es allerdings nach 
fünf Wochen immer noch nicht geschafft den richtigen Zeitpunkt 
abzupassen und hatte jeden Morgen ein paar Meter mehr zu laufen las 
nötig.
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In der Stiftung konnte ich nach wenigen Tagen gleich mein erstes 
Projekt übernehmen. Das Jahresabschlussfest der Schulen, die am 
Recycling-Programm teilnahmen, musste organisiert werden. 200 Schüler 
mussten in verschiedene Workshops organisiert werden, die sich mit der 
kreativen Nutzung von Müll beschäftigten. Außerdem stellten die Schüler 
ihre Werke aus, die sie im Laufe des Schuljahres erstellt hatten: Möbel 
aus PET-Flaschen, Untersetzer aus gewebten Papierstreifen oder Taschen 
aus gebügelten Plastiktüten - die Resultate waren genauso vielfältig 
wie die verwendeten Materialien. 
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Die Feierabende und Wochenenden konnte ich ausgiebig nutzen um Buenos 
Aires und die Umgebung zu erkunden. In Córdoba liess ich mich in die 
lokale Grillkultur einweisen und versuchte mich später selbst im Braten 
großer Fleischstücke. Ich lernte: ein Metzger verkauft Grillfleisch nur 
am Stück und ungern weniger als ein Kilo. Also: Beilagen reduzieren. 
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Auch das Mate trinken hatte ich schnell intus. Ob morgens im Büro mit 
Kollegen oder abends zu Hause - die frisch aufgebrühte Yerba war immer 
zur Hand. Von meiner Mitbewohnerin bekam ich zum Abschied meinen 
eigenen Mate - aus Silikon nicht gerade traditionell, aber auf Reisen 
unheimlich praktisch.
Mate trinken in IguazuSAMSUNG CSC
Zwei Monate in Buenos Aires vergingen viel zu schnell. Gerade als mich 
die Frau vom Gemüseladen und vom Bäcker mit Namen begrüßten, musste ich 
auch schon wieder die Koffer packen. Außer einem ordentlichen Schub im 
Spanischen haben mich die Wochen auch viel Nachsicht gelernt: nicht zu 
verzweifeln, wenn der Bus (der natürlich keinen Fahrplan hat) nicht 
kommt und geduldig zu bleiben, wenn deutsche Effizienz auf 
argentinisches "mañana" trifft.  
Ein Bild dass mich in meinen Arbeitsalltag begleiten wird: die 
fröhliche Stimmung mit der die Arbeiter am Förderband per Hand die 
Recyclingstoffe aus dem nie endenden Müll sortierten. Das lehrt einen 
Demut wenn man das nächste Mal an langweiliger Büroarbeit verzweifelt.
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