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Die letzten Wochen im Schnelldurchlauf…

Haraka, haraka, haina baraka…Eile mit Weile…Die letzten paar Tage und Wochen hat das leider nicht so wirklich zugetroffen. Wenn man merkt, dass die Zeit immer schneller vergeht und die eigenen Tage in Tanzania gezählt sind, dann versucht man doch immer noch alles unter einen Hut zu bekommen, nochmal alle zu sehen, Teilprojekte zum Abschluss oder auf einen guten Weg zu bringen und fragt sich, wo nur 2,5 Monate geblieben sind.

Daher gibt es heute im Schnelldurchlauf die letzten Tage und Wochen:

Ekke ist da
Es ist unglaublich aber wahr. Mein ehemaliger Arbeitskollege bei hansgrohe, der nur ca. 40km von mir zuhause entfernt wohnt und den ich in Deutschland so gut wie nie sehe, war einmal wieder in Tanzania! Einmal wieder, denn das letzte Mal haben wir uns vermutlich in 2009 auch hier in Tanzania gesehen.
Siehe auch Versprich dem Ekke nichts, was du nicht halten kannst

 

Sherehe ya watoto
Am 10. Oktober war es endlich soweit! Seit mehreren Jahren veranstaltet mein OVC-Projekt einen Kindertag, an dem alle Kinder, Vormünder und Schüler zu einer kleinen Feier eingeladen sind. Es gibt Essen und Trinken, die besten Schüler werden ausgezeichnet und jedes der Kinder erhält ein paar kleine Geschenke. 120 Kinder waren dieses Mal da. Die Kirche in Mabibo war gut gefüllt und wir hatten einen recht lustigen Tag. Ich hatte nun das erste Mal das Glück, am Kindertag mit dabei zu sein. Neben den Homevisits die wir gemacht haben, eine weitere Möglichkeit viele der Kinder von früher wieder zu sehen. Naja, Kinder sind es ja nicht mehr wirklich. Es sind junge Erwachsene geworden und es war schön zu sehen, dass es ihnen gut geht und dass die Unterstützung durch uns sie tatsächlich erreicht und ihnen die Schulausbildung ermöglicht.

 

Geburtstagsfeier in der Shelter
Mapikipiki ist 25 geworden! Er ist einer der großen Jungs in der Shelter von KCC. Und weil viele der kleinen Jungs, die dort wohnen nicht wissen, wann sie geboren sind, hat Mapikipiki kurzerhand seinen Geburtstag zum Geburtstag aller dort lebenden Kinder erklärt. Noch ein Nachmittag mit Kuchen, Huhn, Soda und Tanz!

 

Noch mehr home-visits
Ich bin leider? mittlerweile ziemlich abestumpft, was Leid und Elend angeht. Dennoch lassen mich manche Geschichten dann doch nicht kalt. Die home-visits in der ersten Runde waren gelinde gesagt nichts, gegen das, was ich dieses Mal gesehen habe. Und doch treffe ich dann inmitten des Elends Kinder an, die Klassenbeste sind, die selbstbewusst sind und die es irgendwie schaffen, im heillosen Durcheinander und inmitten betrunkener Nachbarn und Angehöriger zu lachen und an ihrer eigenen besseren Zukunft arbeiten.

 

Erection Day in Tanzania
Die letzten Wochen gab es hier nur ein Thema: die Wahlen! Und so hat dann auch ein boda-boda Fahrer letzten Samstag zu mir gesagt „Tomorrow is erection day in Tanzania!“. Da konnte ich nur darauf antworten: „ Aha! I am very much looking forward to it!“

So viel zu der spaßigen Seite der Wahlen…

Die nicht so spaßige Seite haben schon ein paar Tage vor den Wahlen angefangen. Lebensmittel- und Wasservorräte sollten aufgefüllt werden, es wurde zu erhöhter Vorsicht geraten. Am Samstag, dem Vortag des Wahltags gab es ab 18 Uhr Versammlungsverbot und alle Kneipen haben gegen 23 Uhr dicht gemacht. Es war Totenstille in der Nacht! Tanzanier, die sich für die Wahl registriert haben, haben sich am Sonntag nicht auf den Wahllisten wiedergefunden. Die Uni wurde dicht gemacht. Wer sich also dort registriert hatte, konnte nicht wählen. Auch am Montag waren fast alle Geschäfte hier auf Kigamboni geschlossen, Büros waren zu und am Strand war es herrlich leer.

Heute soll nun eigentlich das Ergebnis verkündet werden….in einigen Teilen des Landes ging es die letzten Tage hoch her. Brennende Wahlurnen, Tränengas im Einsatz, ein paar Tote. In Kigamboni ist es weiterhin ruhig. Auf Zanzibar ist gestern die Wahl für ungültig erklärt worden. „Shida!“, so die Aussage vieler Tanzanier. Ich will mich dazu gar nicht äussern, ausser dass die ganze Veranstaltung eher einer Farce, als einer demokratischen Wahl gleicht. Ich bin gespannt, was heute verkündet wird und wie sich die Lage hier weiter entwickelt.

Den Text gestern morgen geschrieben, dann kein ordentliches Internet. Somit geht der Post mit einem Tag Verspätung on air und ich kann nun heute verkünden: wir haben einen neuen Präsidenten. CCM hat das Rennen mal wieder gemacht. Wer hätte das gedacht?!?

 

Erste Abschiedsrunden…