NCF Nepal – die Ankunft
Das ist erst mein vierter Tag hier, aber trotzdem habe ich das Gefühl, meinen Lieblingsplatz gefunden zu haben. Die kleine Veranda vor meinem Zimmer, wenn im Hintergrund Gewitter mit Blitz und Donner aus der Richtung der mächtigen 8-Tausender aufzieht. Vierte Nacht und viertes Gewitter, dazu schwüle 28 Grad und das Zirpen der Grillen. Das ist Asien! Das liebe ich so!
Aber fangen wir mal von vorne an. Ja, auch ich war aufgeregt und auch ich habe mir immer wieder die Frage gestellt, ob ich mich da nicht übernehme. Aber sobald mein Kopf ausgeschaltet war, hat mein Bauch immer wieder meine Entscheidung bestätigt. Die 3 Monate bei Namaste Community Foundation Nepal fühlten sich einfach richtig an!!!
Zwei Tage vor dem Abflug, als der Koffer fast vollständig gepackt war, ist meine Aufregung komplett verflogen. Dafür wurde mein Mann immer unruhiger. Durch einen Zufall hat er Elke ans Telefon gekriegt, die wie eine gute Fee mit ihrer netten Stimme einen Zauberspruch losgelassen hat: MACHEN SIE SICH KEINE SORGEN. SIE WIRD ZURÜCKKOMMEN! So einfach, aber es hat gewirkt und Thorsten entspannte zusehends.
Die Reise war easy. Die Verbindung von München mit Turkish Airlines über Istanbul ist sehr empfehlenswert. Nicht nur, dass man einen bequemen Nachtflug hat, sondern auch bei der Landung in Kathmandu ein fantastisches Spektakel. Vorausgesetzt man sitzt auf der linken Seite und hat einen Fensterplatz. Die letzten 30 Minuten fliegt man nämlich entlang der Himalayakette und kann zusehen, wie sich die Gipfel der Berge in der aufgehenden Sonne rosa einfärben. Atemberaubend!!!
Ich wollte nicht in Kathmandu bleiben, sondern am gleichen Tag weiter zu meinem Zielort Pokhara fliegen. Da der Flug nur 25 Minuten dauert und für unsere Verhältnisse relativ günstig ist, habe ich beschlossen, später ohne Gepäck und ausgeschlafen nach Kathmandu zurückzukehren. Die Stadt ist faszinierend, verlangt aber gute Nerven, wenn man sie genießen möchte. Ich dachte Shanghai und Istanbul (in beiden Städten habe ich mehrere Monate gelebt) wären anstrengend, aber Kathmandu hat alles übertroffen. Oder ich war einfach zu müde…
Die Arrangements mit der NCF, meiner Projektorganisation, haben perfekt funktioniert. Ich wurde immer überpünktlich abgeholt. Um 14 Uhr war ich in meinem Hotel. Pokhara hat mich mit strahlendem Sonnenschein, viel Grün und sauberer Luft empfangen. Nach 5 Stunden Aufenthalt in Kathmandu kam es mir vor, wie ein Paradies auf Erden! Vom ersten Augenblick an fühlte ich mich hier wohl.
NCF gönnte mir zuerst 2 Tage Entspannung, damit ich mich von den Reisestrapazen erholen und mit der Stadt bekannt machen kann. Was ich mit großer Freude auch tat. Pokhara ist das touristische Zentrum von Nepal. Und so gibt es hier alles, was das Herz begehrt. Nepalesen sind ein sehr freundliches, unaufdringliches Volk. Man wird zwar auf der Straße häufig angesprochen, dann aber sofort wieder in Ruhe gelassen, wenn man das Angebot nicht annehmen möchte. Das ist in der Tat sehr angenehm.
Am Freitag, ausgeschlafen und entspannt, hatte ich mein erstes Treffen mit dem Management von NCF. Narayan, den ich am ersten Tag kennengelernt habe, holte mich im Hotel ab. Und Überraschung…er kam mit einem Motorrad und ich durfte hinter ihm Platz nehmen. Eine ganz neue Art, Pokhara kennenzulernen.
Die Einrichtungen der NCF sind einfach aber liebevoll gestaltet. Ich habe beide Kinderhäuser und die Hörklinik besucht. Überall wurde ich sehr herzlich empfangen. Es stimmt schon, was Visma, der Gründer von NCF, mir versprochen hat – ich fühlte mich sofort in die Namaste Familie aufgenommen.
Am Samstag – der für die Nepalesen ein Feiertag wie unser Sonntag ist – hatte ich wieder frei. Am Sonntag beginnt die neue Woche und ich freue mich riesig auf die neuen Eindrücke und Herausforderungen. Genug entschleunigt – jetzt möchte ich wieder was tun :-).
Die Flugroute über Istanbul ist tatsächlich sehr angenehm. Wirklich empfehlenswert. Und richtig entschieden hast du, sofort nach Pokhara weiter zu reisen. Ich war jetzt mehrere Male in Kathmandu selbst (mit dem Minibus, was schon strapazierend genug ist für einen 1,95m Menschen..) und es zehrt echt an den Nerven, dem Geist und Nasen- und Rachenraum.
Da bin ich doch besser aufgehoben in meiner ländlichen Gegend, auch wenn nur 15 km entfernt von KTM.
Mal sehen wann ich die Gelegenheit bekomme mal Pokhara zu besuchen.
Wenn du dich jetzt fragst; was tut der hier? Ich arbeite freiwillig hier von einer Pfadfinder Organisation aus.
Hi Tom, melde Dich falls Du nach Pokhara kommen solltest!
Geht klar ?