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Zwei Monate Freiwilligenarbeit in Buenos Aires – wenn deutsche Effizienz auf lateinamerikanisches manana trifft

Zwei Monate Buenos Aires - schon seit ich vor Jahren auf einer Reise 
nach Argentinien ein paar Tage Halt in der Hauptstadt gemacht hatte 
war es mein Traum ein paar Wochen länger zu bleiben. Dabei mit einer 
Freiwilligenarbeit meine Zeit sinnvoll zu füllen - perfekt.
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Über eine Bekannte aus Córdoba hatte ich ein Zimmer zur Untermiete 
gefunden. Vom Stadtteil Belgrano aus in die Innenstadt mit dem Bus war 
es jeden Tag eine kleine Odyssee, denn das Bussystem in Buenos Aires 
ist etwas undurchsichtig: jede Linie hat ihre eigene Haltestelle, d.h. 
man muss wissen wo man aus- und einsteigen muss. Und es gibt hunderte 
von Linien. Die richtige Haltestelle in der Nähe meiner Wohnung hatte 
ich schnell gefunden. Beim aussteigen hatte ich es allerdings nach 
fünf Wochen immer noch nicht geschafft den richtigen Zeitpunkt 
abzupassen und hatte jeden Morgen ein paar Meter mehr zu laufen las 
nötig.
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In der Stiftung konnte ich nach wenigen Tagen gleich mein erstes 
Projekt übernehmen. Das Jahresabschlussfest der Schulen, die am 
Recycling-Programm teilnahmen, musste organisiert werden. 200 Schüler 
mussten in verschiedene Workshops organisiert werden, die sich mit der 
kreativen Nutzung von Müll beschäftigten. Außerdem stellten die Schüler 
ihre Werke aus, die sie im Laufe des Schuljahres erstellt hatten: Möbel 
aus PET-Flaschen, Untersetzer aus gewebten Papierstreifen oder Taschen 
aus gebügelten Plastiktüten - die Resultate waren genauso vielfältig 
wie die verwendeten Materialien. 
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Die Feierabende und Wochenenden konnte ich ausgiebig nutzen um Buenos 
Aires und die Umgebung zu erkunden. In Córdoba liess ich mich in die 
lokale Grillkultur einweisen und versuchte mich später selbst im Braten 
großer Fleischstücke. Ich lernte: ein Metzger verkauft Grillfleisch nur 
am Stück und ungern weniger als ein Kilo. Also: Beilagen reduzieren. 
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Auch das Mate trinken hatte ich schnell intus. Ob morgens im Büro mit 
Kollegen oder abends zu Hause - die frisch aufgebrühte Yerba war immer 
zur Hand. Von meiner Mitbewohnerin bekam ich zum Abschied meinen 
eigenen Mate - aus Silikon nicht gerade traditionell, aber auf Reisen 
unheimlich praktisch.
Mate trinken in IguazuSAMSUNG CSC
Zwei Monate in Buenos Aires vergingen viel zu schnell. Gerade als mich 
die Frau vom Gemüseladen und vom Bäcker mit Namen begrüßten, musste ich 
auch schon wieder die Koffer packen. Außer einem ordentlichen Schub im 
Spanischen haben mich die Wochen auch viel Nachsicht gelernt: nicht zu 
verzweifeln, wenn der Bus (der natürlich keinen Fahrplan hat) nicht 
kommt und geduldig zu bleiben, wenn deutsche Effizienz auf 
argentinisches "mañana" trifft.  
Ein Bild dass mich in meinen Arbeitsalltag begleiten wird: die 
fröhliche Stimmung mit der die Arbeiter am Förderband per Hand die 
Recyclingstoffe aus dem nie endenden Müll sortierten. Das lehrt einen 
Demut wenn man das nächste Mal an langweiliger Büroarbeit verzweifelt.
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NCF Nepal – der Abschied

Letzten Samstag haben wir den Abschied von Namaste gefeiert. Ich und die meisten meiner Volontäreskollegen werden in den nächsten Tagen zurück nach Hause fliegen.

Wir haben überlegt, was wir organisieren könnten, um den Kids eine Freude zu machen. Kino, Bootsausflug, Fußballspielen? Das alles hatten wir schon. Deswegen haben wir entschieden, zur Abwechslung für einen ganzen Tag besonderes Essen zu sponsern. Wir haben die Hausmutter gefragt,  was die Kids sehr gerne mögen, aber normalerweise nicht bekommen. Und die Antwort war….Pommes! Das zeigt mir schon wieder, dass die Kinder auf der ganzen Welt irgendwie ähnlich sind ;-).

Also haben wir über 10 Kilo bester Kartoffeln auf dem Markt gekauft und geschält und geschnitten wie die Weltmeister!

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Nicht die bequemste Sitzhöhe zum Kartoffel-schälen wenn man 1.80 groß ist, aber mit „zusammengeklappten“ Beinen geht es irgendwie schon ;-)

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Die Chilliportion für das Abendessen. Die Kids mögen es scharf.

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Für das Chillischneiden war unsere süße Punam zuständig. Übrigens wir alle sind überzeugt, dass sie irgendwann mal Miss Nepal werden wird…

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…was dieses wunderschöne Foto beweist. Das Bild wurde von Jacek Rupik gemacht, einem Fotografen, der uns an dem Tag der offenen Türen besucht hat.

An unserem Abschiedstag gab es natürlich nicht nur Pommes, sondern auch kiloweise bestes Hähnchenfilet, Austernpilze, Reis mit Kokosstückchen und Nüssen, Früchteauswahl, Schokolade und vieles mehr.

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Kurz vor der Tiffin-Ausgabe. Tiffin  heißt in Nepal ein kleiner Snack zwischen Lunch und Dinner. Der Suzan, im Bild rechts unten, kann es wohl kaum abwarten.

Laxmi, unsere tolle Köchin, hat aus allem, was wir eingekauft haben, ein leckeres Essen gezaubert. Und das für 60 Leute!

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Laxmi bei der Arbeit.

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Der leckere Geruch hat sofort ein paar Nasen in die Küche gelockt.

Ja…..dieses Gefühl der tiefen Zufriedenheit, das wahrscheinlich die meisten Eltern kennen, wenn ihre Kids glücklich am Tisch sitzen und die vorbereiteten Speisen verschlingen. Bei Namaste hatte ich das Gefühl fast immer, wenn ich den Kindern beim Essen zugeschaut habe. Keine Ahnung warum, da nicht ich die Köchin war…

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Ohne Tisch und mit den Händen wirkt es fast noch genüsslicher ;-)

An diesem speziellen Tag war es uns wichtig, dass es keine Rationierung gibt und die Kids von allen Speisen soviel bekommen, wie viel sie schaffen können. Ich musste so lachen, als unser dünne Umehs (im Bild oben der Junge in dem weißen Shirt) nach dem Essen zu mir kam, auf seinen voll gefüllten, „schwangeren“ Bauch zeigte und zufrieden sagte: Auntie…two babies :-) :-) :-)

Aber es gab nicht nur das Essen. Auch für die Unterhaltung haben wir gesorgt und ein Torwandschießen-Wettbewerb organisiert. Die Wand haben meine Kollegin Sofia und ich bei einem Handwerker um die Ecke bestellt, damit die Jungs ihre Schießtechnik trainieren können.

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Sieht fast genauso aus, wie im Aktuellen-Sport-Studio ;-)

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Kurz bevor mein Mann zu Besuch kam, hat Jivan noch „ein Eklat“ verhindert und ein wichtiges Emblem hinzugefügt ;-)

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Spät hinzugekommen, dafür feurig und dominant. Wie in der Bundesliga!

Bei unserem Wettbewerb hatte jedes Kind 6 Schüsse frei. Die Drei mit den meisten Treffern haben tolle Preise gewonnen. Für die Verlierer gab es jeweils eine Tafel Schokolade…

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…und für alle jede Menge Spaß!

In ein paar Tagen werden wir schweren Herzens Abschied voneinander nehmen. Es ist an der Zeit, ein Fazit zu ziehen.

Was hat mein Aufenthalt hier also gebracht?

Als „Berater auf Zeit“ konnte ich der Organisation mit meinem Marketing-Wissen sicherlich etwas helfen. Die Unterlagen, die ich mit der wunderbaren Hilfe von meinen ehemaligen Kollegen für die Europareise von Visma vorbereitet habe, kommen bei den Leuten dort sehr gut an.

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Alle, die meine Media-Markt-Verganganheit kennen, werden jetzt laut auflachen. „Einmal Rot – Immer Rot“ war unser Spruch damals. Aber ich bin unschuldig. Das Rot bei Namaste war schon vor mir da :-)

Auch die „Walk for Kids 2015“ Aktion, die wir zusammen entwickelt haben, findet jetzt schon viel Gefallen. Übrigens – eine tolle Geschenkidee für Weihnachten :-) . Für 50 Euro kann man einen virtuellen Teil des Walks erwerben und mit etwas Glück ein echtes Annapurna-Trekking mit den Kids in Oktober 2015 gewinnen. Das eingesammelte Geld wird ausschließlich für Essen, Kleidung und Ausbildung der Kinder von Namaste Children’s House ausgegeben.

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Mehr dazu unter:             www.walk.ncf-nepal.org

Für mich war es interessant zu erleben, wie man ohne einen einzigen Euro an Marketing-Budget doch einiges auf die Beine stellen kann. Natürlich in einer anderen Qualität, als in den großen Marketingabteilungen, aber der „Hand-Made-Look“ hat auch seinen Charme.

Konnte ich „die Welt“ verändern?

Nein! Es war auch nicht meine Absicht, als ich hier herkam. Ich habe den Kindern etwas Unterhaltung geboten und etwas Geld gespendet. Alles wie „ein Tropfen auf den heißen Stein“.

Aber ICH habe hier viel Energie und Kraft getankt. ICH habe viel über mich selbst erfahren. ICH habe begriffen, was für ein „auserwähltes Leben“ wir in Deutschland führen dürfen.

Ich frage mich jetzt, so kurz vor Weihnachten, ob ich jemals wieder mit leichter Hand soviel Geld für das Spielzeug für meine Neffen ausgeben kann, das nach ein paar Tagen sowieso in der Ecke landet, wenn ich weiß, dass die vielen Kinder, die ich so lieb gewonnen habe, so wenig haben…

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….Sandkasten?

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…Schaukel?

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….Fußballplatz?

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…Tischtennisplatte?

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…Waschmaschine?

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….Spülmaschine?

Die Welt hier hat MICH verändert. Wie sehr?…. Das werden meine Familie und Freunde zuhause sicherlich viel besser beurteilen können.

NCF Nepal – das Ghachowk Projekt

Ich war auf einem 10-tägigen Trekking zum Annapurna Base Camp. So richtig „komfortabel“ mit einem Guide und einem Träger. Und nein, ich hatte kein schlechtes Gewissen, weil jemand meine Sachen getragen hat. Ich wusste, dass Sawa – unser Helfer – mit solchen Touristentouren viel mehr Geld verdient als mit seinen sonstigen Jobs. Es passte also.

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Das ist Sawa bei der Arbeit.

 

 

 

 

 

 

 

Aber ich will heute nicht unbedingt über das Trekking sprechen, auch wenn Sawa eine Rolle in meinem Beitrag spielen wird.

Sawa ist ca. 35-40 Jahre alt. Vater von zwei Kindern – 1 und 4 Jahre alt. Zwei Jungs. Sawa ist nett. Er hat sich wunderbar um uns und unsere Sachen gekümmert. Dabei immer ganz freundlich gelächelt. Und am Ende von unserem Trek fragte mich der nette Sawa ganz ernst, ob ich seine Kinder in unserem Waisenhaus unterbringen kann….WAS FÜR EIN SCHOCK!!!

Bis zu diesem Zeitpunkt waren für mich die Eltern, die ihre Kinder in die Waisenhäuser abschieben, seelenlose Monster. So gar nicht ähnlich dem herzlichen und fleißigen Sawa…

Als Visma vor 11 Jahren das Namaste Children’s House gegründet hat,  gab es außer seinem nur 2 andere Waisenhäuser in Pokhara. Jetzt gibt es mehr als 70 davon!

Man kann sich dem Eindruck nicht erwehren, dass es jetzt mehr um ein Geschäft, als um humanitäre Hilfe für die Waisen geht.  Manche Eltern wollen ihre Kinder in ein Waisenhaus schicken, wie bei uns auf ein gutes Internat. Nur dass man dafür kein Schulgeld bezahlen muss. Die Ausbildung, Verpflegung und Unterkunft werden einfach durch die internationalen Spenden finanziert…Das ist irgendwie nicht der Sinn der Sache.

Was tun also?

  • Alle Waisenhäuser schließen? Aber was passiert dann mit all den Kindern, die jetzt in der Betreuung sind?
  • Keine Waisenhäuser mehr genehmigen und die Aufnahmen stoppen? Aber was tun mit den Kindern, die tatsächlich niemanden haben?
  • Nur wirklich bedürftige Kinder aufnehmen? Aber wie erkennt man, welches Kind wirklich bedürftig ist? Manche Eltern sind tatsächlich dazu bereit, ihr Kind eigenhändig zu verletzen oder auf der Straße auszusetzen, damit es eine Chance auf die Aufnahme in ein Waisenhaus hat. Und dadurch eine Chance auf ein besseres Leben.

So gesehen wollen diese Eltern auch nur das Beste für ihr Kind. Und das ist nicht ironisch gemeint. Ich bin fest überzeugt, dass es auch Sawas Absicht war, als er mich gebeten hat, seine Kinder mit nach Pokhara zu nehmen…

Was läuft falsch in Nepal? Was muss sich ändern, damit Waisenhäuser nicht als bessere Alternative zum Leben in der eigenen Familie gelten?

Die nepalesische Regierung hat dieses Problem erkannt und ein Gesetzt erlassen, das die Eröffnung weiterer Waisenhäuser und die Aufnahme neuer Kinder deutlich erschwert. Eine Lösung ist es sicherlich nicht!

Was Hoffnung macht, sind die Privatinitiativen, wie diese von Visma mit dem Namaste Community Support Centre. Er will das Übel an der Wurzel packen und gleich da bekämpfen, wo es entsteht. Also auf dem armen, unterentwickelten, ungebildeten Land. Da wo das Kastensystem mit seinen strengen Regeln viele zu Verzweiflungstaten zwingt und verwitwete oder verlassene Mütter so gut wie keine Chance haben, für ihre Kinder zu sorgen.

Wenn die nepalesische Dorfbevölkerung stärker wird, dann wird auch Nepal stärker – das ist „Vismas Vision“.

Das erste Namaste Community Support Centre entsteht gerade in Ghachowk, einem Dorf ca. 17 km von Pokhara entfernt  – was bei diesen Straßenverhältnissen fast 1,5 Stunden abenteuerliche Autofahrt bedeutet.

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Auf dem Weg nach Ghachowk. Schüttel, schüttel schüttel… Nichts für Leute mit schwachem Magen.

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Wie kommen wir an dem Bus vorbei? Da keiner nachgeben wollte, musste Visma aussteigen und verhandeln. Irgendwie ging es dann doch.

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Ghachowk – ein schönes Stück Land!

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Dort durfte ich frisch ausgegrabene Erdnüsse probieren. Lecker!

Unter enger Einbeziehung der lokalen Bevölkerung will Visma in Ghachowk ein Beispiel für die zukünftige Entwicklung in Nepal setzen. Auf einem 26.000 qm großen Stück Land sollen ein Heim, ein Beratungs- und ein Schulungszentrum für die bedürftigen Frauen und Kinder aus der Region enstehen.

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In Zusammenarbeit mit einer niederländischen Organisation wurde bereits ein schönes Schulungsgebäude errichtet. Dort finden seit einem Jahr Näh- und Landwirtschaftskurse für bedürftige Frauen statt.

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Gerade läuft der praktische Teil einer 3-monatigen Landwirtschaftsschulung.

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Wozu wird das wohl gut sein?

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Und danach das Feedback nicht vergessen ;-)

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In der Pause – ich mit dem Klassen-Clown :-). Die Lady in Gelb war ein echter Witzbold!

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Eine im wahrsten Sinne des Wortes bunte Truppe!

Mehr als die Hälfte des Grundstücks in Ghachowk soll für die einkommen-bringende Landwirtschaft genutzt werden. Einerseits um die Organisation weniger abhängig von den Hilfsgeldern zu machen, anderseits um die Dorfbevölkerung darin zu schulen, wie man ökologische und effiziente Landwirtschaft betreiben kann.

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Aller Anfang ist schwer ;-)

Visma möchte später seine Namaste-Kinder aus der Stadt raus und aufs Land bringen. Sie sollen in einer Dorfgemeinschaft aufwachsen, nützliches Handwerk erlernen und als junge Erwachsene und Vorbilder in ihre Dörfer zurückgehen, um von dort aus die Entwicklung voranzutreiben.

Die Idee ist sehr gut, aber nicht einfach in der Umsetzung. Der Weg dorthin lang und teuer. Mit dem Kauf eines symbolischen Ziegelsteines für 50 Euro kann man aber schon jetzt „Vismas Vision“ unterstützen.

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Mehr dazu unter „BUY A BRICK“ auf         www.ncf-nepal.org

Und Sawa? Nachdem ich ihm erklärt habe, dass Waisenhäuser für die Kinder sind, die keine Eltern haben, hat er kurz nachdenklich genickt und dann geschwiegen. Als wir nach dem Trekking zurück in Pokhara waren, habe ich ihn auf eine Shopping-Tour mitgenommen. Die Riesenfreude auf seinem Gesicht, als wir eine warme Winterjacke für seinen älteren Sohn gekauft haben, hat mir bestätigt, dass er doch ein liebender Vater ist…

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….unser nette Sawa.

 

NCF Nepal – das Lichterfest Tihar

Letzte Woche haben wir das Tihar Festival gefeiert. Nach dem Dashain, von dem ich ausführlich berichtet habe, das zweit wichtigste Festival in Nepal. Ich habe mir überlegt, wie wir es hinkriegen würden, wenn wir Weihnachten und Ostern innerhalb von einem Monat feiern müssten. Den Stress und Chaos mag ich mir gar nicht vorstellen… Chaos gibt es in Nepal auch. Von Stress kann aber keine Rede sein. Das ist auch der Grund, warum ich mich hier so wohl fühle ;-).

Das Tihar Festival, auch Lichterfest genannt, dauert 5 Tage. Jeden Tag werden unterschiedliche Lebewesen gefeiert:
  • Am 1-Tag die Krähen
  • Am 2-Tag die Hunde
  • Am 3-Tag die Kühe
  • Am 4-Tag die Ochsen
  • Am 5-Tag…. Brüder und Schwestern
Ja, auch mir kam diese Reihenfolge zuerst unlogisch vor. Aber es geht nicht um die Logik sondern um den Glauben und den nimmt man hier so, wie er ist!
Während des Tihar bedanken sich die Nepalesen bei den Tieren für die treuen Dienste, die diese seit Uhrzeiten den Menschen erweisen. Die Krähen, weil sie Nachrichten überbringen. Die Hunde, weil sie die Menschen beschützen. Die Kühe, weil sie mit ihrem gesamten Körper den Menschen gutes tun (dabei werden explizit der Kuhdung und Kuhurin als heilbringende Mittel erwähnt!!!). Die Ochsen, weil sie hart für die Menschen arbeiten.
Die Tiere werden dazu mit Blumengirlanden und Tikas beehrt. Zur Erinnerung: Tika ist das farbige Gemisch, das in Nepal bei vielen Gelegenheiten auf die Stirn gepappt wird. Egal ob bei Mensch oder Tier :-).
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An dem Blick kann man deutlich erkennen, dass die Blumenkette dem Hund peinlich ist… ;-)

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Dafür trägt er seinen „2-Reiher“ ganz stolz durch den Tag!

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Als ich am frühen Morgen nach dem „Tag des Hundes“ zu Namaste gelaufen bin, habe ich dieses Exemplar gesehen. Er hat so tief geschlafen und dabei laut geschnarcht, dass ich sofort den einen speziellen Gedanken hatte: Na… der muss ja gestern richtig gefeiert haben und schläft gerade seinen Rausch aus ;-)

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Und das ist wahrlich eine Riesen-Tika!

Während das Dashain Festival größtenteils im Familienkreis gefeiert wird, fegt Tihar alle Nepalesen raus auf die Straßen. An jeder Ecke werden Riesenlautsprecher aufgestellt, damit zu ihren ohrenbetäubenden Lärm ausgelassen getanzt werden kann….

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….traditionell

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…oder im Freestyle!

Wie bei uns die Sternsinger laufen nepalesische Kids in Gruppen von Haus zu Haus, um sich mit typischen Tihar-Liedern ein paar Rupien für Süßigkeiten zu verdienen. Es ist wirklich schön, weil überall bis spät in die Nacht die gleich lautenden Gesänge ertönen. OK, nach 5 Tagen wird auch das etwas nervig, aber meistens lässt sich der Gesang richtig gut genießen. Auch unsere Kinder haben die Gelegenheit genutzt und uns großzügig besungen. Wofür wir uns auch großzügig bedankt haben :-).

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Der rituelle Bhailo-Gesang mit unserer Hausmutter Nitu als Anheizer und Ganesh als Trommler!

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Auch unseren sonst so scheuen Arjun hat es voll gepackt ;-)

Der Abend des dritten Festivaltages wird sehr bunt und prunkvoll der Göttin Laxmi gewidmet. Laxmi ist in Nepal für den Wohlstand und finanziellen Erfolg „zuständig“. Ich würde mir wünschen, dass sie für ihre Gläubigen im ganzen Land etwas großzügiger ist….Da Laxmi besonders gerne Licht mag, versucht man sie mit fantasievollen Licht- und Farbarrangements in die Häuser und Geschäfte zu locken. Überall blinkt und leuchtet es und die sonst so dunklen Straßen erscheinen in einem besonders schönen Licht aus unzähligen bunten Lichterketten. Daher kommt auch der Name „Das Lichterfest“.

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Wer hat die schönste Einladung für Laxmi?

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Wird sie sich für dieses Haus entscheiden?

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Oder vielleicht für dieses?

Der wichtigste Tag des Tihar Festivals ist der Tag  Nr. 5. Wie schon erwähnt wird er, nach den ganzen Tiergeschichten, den Brüdern und Schwestern gewidmet. Davor muss aber einiges eingekauft und vorbereitet werden.

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Ich habe die Hausmutter Nitu zum Markt begleitet. Es war so wunderschön bunt!

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Nachdem wir hart verhandelt haben, konnten wir mehrere Tüten mit Blumen und Früchten nach Hause bringen.

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Haben wir es nicht schön ausgesucht? ;-)

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Auch beim „Plätzchen-Backen“ konnte ich mithelfen. Interessante Kochstellung der beiden Haussister ;-)

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Und so sehen sie aus, die Tihar-Ringe.

Die Hauptzeremonie des fünften Tages ist, was sonst ;-), die Tika-Zeremonie. Diesmal nicht in Form von einem roten unformigen Reiskleks, wie bei Dashain, sondern richtig schön, präzise und dazu in 7 Fraben. Die Schwestern segnen ihre Brüder mit der Tika, wofür sich die Brüder mit einem kleinen Geldgeschenk bei ihnen bedanken.

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Es sieht etwas brachial aus. Der Kopf „des Bruders“ wird in beide Hände gepackt und festgehalten damit die Tika auch schön gerade ausfällt…

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…so wie diese bei Pranam.

Auch die Volontäre mussten ran. Kurzerhand wurde mein dänischer Kollege Lucas zu meinem Bruder erklärt…

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Nachdem ich Lucas 3x Blumen über den Kopf ausgeschüttet und Öl in die Haare geschmiert habe, dürfte ich ihn endlich bemalen. Dafür hat er sich mit 40 Rupien (ca. 30 Cent!) bei mir bedankt. Mein erstes selbst verdientes Geld in Nepal! ;-)

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Ich finde für mein erstes Mal sieht es gar nicht so schlecht aus!

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Auch wir „Schwestern“ haben eine Tika bekommen. Die sieht aber bei weitem nicht so schön wie bei den Jungs aus :-(

Ich habe das Festival richtig genossen. Ich kann jedem ausdrücklich empfehlen, zu dieser Zeit nach Nepal zu kommen, um an dem schönen Spektakel teilnehmen zu können. Vielleicht komme ich selbst nächstes Jahr wieder…

NCF Nepal – die Kinder

Heute werde ich ein paar Geschichten erzählen. Es sind Kindergeschichten. Es sind Horrorgeschichten…

Aus Rücksicht auf die betroffenen Kinder werde ich zu den einzelnen Storys keine Namen und keine Bilder posten.

Da ist der kleine Junge. Sein Gesicht ist zur Hälfte verbrannt. Sein Vater hat ihn in einem Wutanfall ins offene Feuer geworfen. Da war er noch ein Baby. Es ist ein Wunder, dass das Kind überlebt hat. Auch die Wunden sind so verheilt, dass die Narben sein Gesicht nicht allzu sehr entstellen. Im Alter von 4 Jahren ist er mit seiner Mutter nach Pokhara gekommen. Unter dem Vorwand Nudeln und Süßigkeiten für ihn kaufen zu wollen, hat sie das Kind mitten auf der Strasse stehen lassen. Als es dunkel wurde und der Junge immer noch da stand, hat man die Polizei gerufen. Auch als die Beamten kamen, wollte sich das Kind nicht von der Stelle rühren. Er hat doch seiner Mutter versprochen, genau dort zu warten. Nach einigen Tagen auf der Polizeiwache haben die Mitarbeiter von Namaste das Kind abgeholt. Seine Mutter wurde Jahre später gefunden. Sie hat zum zweiten Mal geheiratet und der neue Mann wollte keine „fremden“ Kinder versorgen. Jetzt ist der kleine Junge 11 Jahre alt.

Da ist das kleine Mädchen. Sie ist mit 5 Monaten zu Namaste gekommen. Ihre Mutter ist kurz nach der Geburt an Magenkrebs gestorben. Der alkoholkranke, debile Vater konnte sich weder um sie noch um die 17 weiteren Geschwister kümmern. Als Visma von den katastrophalen Lebensumständen der Familie erfahren hat, hat er beschlossen, die 3 jüngsten Kinder bei Namaste aufzunehmen. Jetzt ist das kleine Mädchen 10 Jahre alt.

Da ist der kleine Junge. Die Mutter hat ihn und seinen Bruder im Wald ausgesetzt. Als ein Waldarbeiter die Kinder nach mehreren Tagen zufällig entdeckt hat, war der Jüngere schon tot. Den Älteren konnte man noch retten. Nach über einem Jahr im Krankenhaus, wo er unter der Obhut des Chefarztes sich vollständig erholen konnte, wurde er von Visma abgeholt. Jetzt ist der kleine Junge 9 Jahre alt.

Da ist das Mädchen, eigentlich eine junge Lady. Im Alter von 7 Jahren wurde sie von Visma aus dem Gefängnis rausgeholt. Ihr Vater wurde verurteilt, weil er zusammen mit seiner neuen Frau die Mutter des Kindes getötet hat. Da man nicht wusste, was man mit dem Mädchen machen soll, wurde sie ebenfalls ins Gefängnis gesteckt. Visma hat von dem Fall aus einer Zeitung erfahren und sofort gehandelt. Jetzt ist die schöne, gebildete Frau 17 Jahre alt.

Da ist der kleine Junge. Er wurde im Gefängnis geboren. Seine Mutter hat aus Verzweiflung  ihren gewalttätigen Ehemann getötet. Da war sie schon schwanger. Das Kind hat 4 Jahre lang im Gefängnis gelebt, bis Visma aus der Presse von seinem Fall erfahren hat. Jetzt ist der Junge 6 Jahre alt – das jüngste Kind bei Namaste. Die Betreuer achten darauf, dass er mindestens einmal im Jahr seine Mutter besuchen kann, obwohl die Reise dorthin fast einen ganzen Tag dauert.

Jedes der 55 Kinder, die in Namaste und Onni Children’s House aufwachsen, hat eine schreckliche Geschichte hinter sich. Und wenn ich sie jeden Tag so gut gepflegt und fröhlich spielen und toben sehe, ziehe ich den Hut vor dem Betreuerteam. Sie haben es wunderbar geschafft, das Lächeln auf die Gesichter der Kinder zurück zu bringen.

Ich bin überzeugt, und meine Volontärskollegen teilen das Gefühl mit mir, dass „unsere“ Kinder jetzt wirklich glücklich sind, weil sie in einer großen Familie aufwachsen.

Hier einige Beweisfotos :-) :

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Arbin und Kiran. Die zwei Rabauken sind beste Freunde!

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Ganesh ist unser „Klassen-Clown“. Der Junge ist nicht nur unglaublich lustig…

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…sondern auch eine künstlerische Seele! Er zeichnet sehr gerne. Und wann immer er kann, schnappt er meine Kamera und spielt den Haus-Reporter. Viele von den Bildern in meinen Beiträgen kommen  aus seiner Hand :-)

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Das ist eine der Zeichnungen von Ganesh. OK… an der Seite etwas angeknabbert, aber trotzdem schön ;-)

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Eine nette Mädelsrunde! Ich musste so lachen, als Saraswoti (im Bild ganz links)  mich ganz besorgt angeschaut hat und sagte: „Auntie…you are sooo beautiful, but… you are so oily“. Wenn man das Bild sieht, muss man ihr recht geben ;-). Am  Tag darauf habe ich ein Pülverchen geschenkt bekommen, das helfen soll, den Glanz aus meinem Gesicht wegzukriegen! Von diesen schönen Ladies kann ich noch was lernen!!!

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Sahil ist unser Intellektuelle ;-). Ich schwöre – das Bild ist nicht gestellt! Und die Zeitung ist auf Englisch!

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Und hier kommt die niedlichste Zahnlücke von Namaste ;-). Übrigens, das Bild wurde von Ganesh geknipst!

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Was soll ich dazu noch sagen…!

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Krishna müsste eigentlich mit mir Hausaufgaben machen. Hat aber nur Quatsch im Kopf. Und lenkt die fleißige Monika ab :-(. Aber wie kann man diesem Lachmonster böse sein :-)

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Das ist Mojti mit ihrem Zauberlächeln!

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Aastha hat ein Faible für Haareflechten. Wenn sie in der Nähe ist, wird jede Friseur neu geordnet…

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…wie hier bei Sandy. Kurz danach war ich dran :-)

Eltern, die ihre Kinder im Wald oder auf der Straße aussetzen, kann man berechtigterweise als Monster bezeichnen. Ich denke aber, dass es für viele letztendlich eine Verzweiflungstat ist. Der gesellschaftliche oder finanzielle Druck zwingt sie dazu, so zu handeln. Die Frage ist daher: was müsste sich in Nepal ändern, um sowas zu verhindern?

Die Nepalesische Regierung hat kürzlich ein Gesetz beschlossen, welches die Anzahl der Waisenhäuser im Land reduzieren soll. Es ist zu offensichtlich geworden, dass viele arme Familien ihre Kinder dorthin abschieben, in der (richtigen!) Annahme, dass sie dort viel besseres Leben haben werden.

Keine Waisenhäuser mehr zu genehmigen, ist natürlich keine Lösung. Vielmehr sollen Bildung und wirtschaftliche Selbständigkeit in den Familien vorangetrieben werden. Daher ist für mich Visma`s Community Idee, die mit dem Ghachowk-Projekt zusammenhängt, eine absolut richtige und zukunftsorientierte Vorgehensweise. „Hilfe zur Selbsthilfe“! Aber darüber mehr in einem der nächsten Beiträge :-).

NCF Nepal – das Dashain Festival

In Polen, wo ich herkomme, gibt es einen Spruch: Trafilo ci sie, jak slepej kurze ziarno“. Sinngemäß übersetzt heißt es: Du hast soviel Glück, wie ein blindes Huhn, das ein Korn findet. Will sagen – sehr viel Glück! Wenn ich über das Projekt in Nepal nachdenke, fällt mir immer wieder dieser „kluge“ Spruch ein ;-).

Als ich mich entschieden habe, nach Nepal zu gehen, wollte ich einfach nur weg. Einfach Abstand zu den Ereignissen aus vorangegangenen Wochen gewinnen. Durch Empfehlung einer Freundin bin ich auf „Manager für Menschen“ gekommen. Ich habe das erst beste Projekt auf der Seite angeklickt und BINGO! NCF Nepal suchte Unterstützung bei Marketingthemen. Es war fast schon so, als ob das Projekt mich gesucht hat und nicht ich das Projekt. Es hat keine 5 Minuten gedauert und mir war klar – ich will dabei sein. Menschen, die mich kennen, wissen, dass ich zu schnellen Entscheidungen fähig bin. EINFACH MACHEN! :-). Ich wusste auch, dass ich dabei auf meinen Mann zählen kann. Er hat bis jetzt alle „verrückten“ Ideen von mir unterstützt. Ich bin ihm unheimlich dankbar dafür!

Aber zurück zu dem Huhn…oder zu dem Glück. Denn wieviel Glück muss man haben, um ohne wirklich zu suchen, auf ein soziales Projekt zu treffen, das:

  • Marketingkenntnisse verlangt. Ärzte, Krankenschwester, Pädagogen, Ingenieure ja…aber Marketing?
  • Mich in die schönste Stadt in Nepal bringt.
  • Wettertechnisch zu bester Reisezeit stattfindet.
  • Und jetzt kommen wir zu dem eigentlichen Thema von heute – mir die Möglichkeit bietet, Zeuge von 2 wichtigsten religösen Festivals des Landes zu sein: Dashain und Tihar.
Dashain, das gerade zu Ende geht, ist das längste und das familiärste Festival des Jahres. Was die Wichtigkeit angeht, könnte man es mit Weihnachten bei uns vergleichen. Zum Dashain kommen Familienmitglieder aus aller Welt nach Nepal zurück, um zusammen zu feiern. Aber vorher kleidet sich ganz Nepal neu ein. Auch unsere Kinder dürften sich neue Sachen aussuchen.
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Wir fahren zum Einkaufen! Kaum zu glauben, aber in dieses Auto haben 20 Leute auf einmal reingepasst….

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Die Mädels hatten Spaß…

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…sehr viel Spaß :-)

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Dafür waren die Kleinen nach 10 Minuten total gelangweilt!

Während des Festivals werden unzählige Tiere, vor allem Ziegen, geopfert. Das Blut der Tiere soll die Götter besänftigen. Das Fleisch wird für leckere Currys verwendet.

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Kurz nachdem das Foto gemacht wurde, hat sich die Ziege losgerissen und weg war sie. Gut für das Tier, schlecht für den Opa. Er hat sehr viel Geld dafür bezahlt.

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Die Zwei werden wohl nicht entkommen…

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…und die hat es schon hinter sich :-(

Die meisten von unseren Kindern dürften über Dashain zu ihren Angehörigen fahren. Am Tag vor der Abfahrt haben wir uns in der Esshalle versammelt, um uns gegenseitig „Happy Dashain“ zu wünschen.

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Warten auf die Grußworte des Managements. Die Kids sind etwas gelangweilt…

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…man vertreibt sich die Zeit, indem man Grimassen in Auntie’s Kamera schneidet :-)

Leider haben nicht alle Kids Familien, die sie aufnehmen können. 10 Kinder sind im Haus geblieben und wurden von uns Volontären und dem Fernsehgerät bespaßt. Was die Faszination für Fernsehen betrifft, unterscheiden sich die nepalesischen Kids überhaupt nicht von unseren…

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…nur der Fernseher sieht etwas anders aus.

Wir haben die Kinder ins Kino mitgenommen. Es war echt lustig. Ein Nepali-Movie mit viel Tanz und Gesang, einem Bösewicht, unglücklicher Liebe – da braucht man keine Sprachkenntnisse, um zu verstehen. Ich hatte auf jeden Fall viel Spaß…

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…die Kinder anscheinend auch ;-)

Auch eine Trettbootstour auf dem Phewa See war im Programm.

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Das sind Arbin und Kiran. Irgendwie erinnert mich Kiran an Michael Jackson aus seiner Zeit bei Jackson`s 5! So ein süßer Junge!

Das Dashain Festival dauert 15 Tage, bei denen es um Kräftemessen zwischen Gut und Böse geht. Die Göttin Durga kämpft 9 Tage lang mit dem Büffeldemon Mahishasura, um ihn am 10-ten Tag endgültig zu besiegen. An diesem Tag, dem wichtigsten Tag des Festivals, werden alle Familienmitglieder von den Ältesten feierlich gesegnet.

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Ein kleiner Altar für die Tika-Zeremonie. Etwas befremdlich wirkt der frische Kuhfladen auf der linken Seite, in dem die Räucherstäbchen stecken. Er hat aber eine wichtige, reinigende Bedeutung!

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Etwas von dem Kuhdung wird über der Eingangstür angebracht. Anstelle von Utsav, der darunter steht, würde ich den Mund nicht so weit aufmachen ;-)

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Na ja….

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Jetzt ist alles perfekt vorbereitet. Es kann also losgehen!

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Ich bin dran! Mit roter Reispaste, etwas grünen Blättern im Haar und frisch gedrucktem Geld wurde ich gesegnet…und fühlte mich wirklich gut dabei :-)

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Und so sieht es dann aus, wenn es vollbracht ist. Hier mit Michelle aus UK.

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Mit einem leckeren Mutton-Curry…

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…und einem Gruppenfoto wurden die Feierlichkeiten abgeschlossen.

Jetzt warte ich gespannt auf das Tihar Festival, das Ende Oktober stattfindet. Ich werde sicherlich ausführlich darüber berichten ;-).

NCF Nepal – das Volontärsleben

Wenn man als Volontär in ein Entwicklungsland reist, muss man sich auf einfachste Lebensbedingungen gefasst machen. So war ich innerlich auf das Schlimmste vorbereitet, um dann doch positiv überrascht zu werden. Das Himalayan Guest House, in dem alle Namaste-Volontäre untergebracht sind, ist sehr einfach aber durchaus sympathisch gemacht. Klar, die hygienischen Standards sind weit von dem entfernt, was wir von zuhause gewohnt sind. Aber solange es in der Nähe ein Geschäft  mit Reinigungsmitteln und Putzlappen gibt, kann man sich selbst behelfen. Das tat ich gleich am ersten Tag und seitdem fühle ich mich wohler.

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Die offene Dusche über dem Klo ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber es geht.

Unter dem mitgebrachten Moskitonetz fühle ich mich

Unter dem mitgebrachten Moskitonetz kann ich ohne lästige „Besucher“ schlafen.

OK... die Konstruktion mit einem Metermaß aus meinem Reisnähzeug würde ich sicherlich nicht durch den TÜV durchkommen aber es funktioniert :-)

OK… die Konstruktion mit Metermaß aus meinem Reisenähzeug und Ventilatorblatt würde sicherlich nicht durch den TÜV durchkommen, aber es hält :-)

Etwas mehr Probleme hatte ich mit meinen „Mitbewohnern“. Und dabei meine ich nicht die anderen Volontärskollegen! Gleich in der ersten Nacht musste ich Bekanntschaft mit einem braunen Monster machen. Jeder, der ein tropisches Land bereist hat, weiß, dass Riesenkakerlaken auch vor Sternehotels keinen Halt machen. So war ich nicht überrascht, als ich das Prachtexemplar in meinem Bad entdeckt habe. Das Problem lag daran, dass das Ding auf meinem Kulturbeutel in der Nähe der Zahnbürste saß. Das war auch für mich etwas zuviel. Also die Jagd wurde eröffnet. Die erste Nacht ging 1:0 für das Viech aus. Schnell war er, das muss man ihm lassen. In der zweiten Nacht konnte ich den Überraschungsmoment und meinen Flip-Flop nutzen und war das lästige Insekt ein für allemal los. Das Bild dazu, das ich als Trophäe aufbewahre, möchte ich Euch ersparen ;-).

Nachdem ich alle undichten Stellen in meinem Bad gestopft habe, teile ich den Raum „nur noch“ mit einem ca. 10 cm großen Gecko. Am Anfang hat es mich etwas gestört, weil ich mich von dem Tier irgendwie beobachtet fühlte. Aber nach 2 Wochen haben wir uns aneinander gewöhnt und achten darauf, dass jeder möglichst ungestört genau da bleibt, wo er hingehört. Er oben und ich unten :-).

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Irgendwie süß. Ich habe über einen Namen für ihn nachgedacht. Konnte mich aber bis jetzt nicht entscheiden.

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Seitdem er vergessen hat, seinen Schwanz einzuziehen, weiß ich auch wo er schläft :-)

Mit den zweibeinigen Mitbewohnern habe ich dagegen viel mehr Spaß. Es ist ein bunt gemischter, sympathischer Haufen aus Deutschland, England, Dänemark und Finnland. Wir sind gerade zu Siebt. Zwei Jungs, drei Mädels (alle unter 30) und zwei Frauen (beide über 30… deutlich darüber). Ich und Sofia aus Finnland gehören zu den Frauen!

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Das kleine Restaurant im Himalayan Guest House ist unser Ess-, Trink- und Arbeitszimmer.

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Auch bei Kartoffelschälen sind wir ein eingespieltes Team.

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Für Sofia und Sandy sieht es nach einem working afternoon aus ;-)

Volontäre sind für die NCF überlebenswichtig. Nicht nur als helfende Hand, sondern auch als Einnahmequelle. Die so genannte Volontaire-Fee variiert je nach Zimmerbelegung (im Einzel- oder Mehrbett) zwischen 350 und 500 Euro pro Monat. Kann man eigentlich nicht meckern, wenn man bedenkt, dass darin nicht nur die Übernachtung und Vollverpflegung sondern auch eine Spende an die NCF enthalten sind. Mit diesem Geld werden vor allem die administrativen Kosten der Organisation gedeckt.

NCF hat enorm viel Erfahrung in Zusammenarbeit mit Freiwilligen sammeln können. Die Betreuung ist sehr gut organisiert. Vom Pick-Up-Service, über Language&Culture Classes, bis zum gemeinsamen Sightseeing – es wird wirklich viel geboten.

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Man Singh, der Generalmanager, bringt uns in Rahmen der Culture Classes die nepalesischen Besonderheiten bei.

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Diese tolle Hängebrücke in der Nähe von Pokhara haben wir auf einer gemeinsamen Sightseeing Tour besucht.

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Damit wir etwas Abwechslung haben, wird 2x die Woche unser Volontaire Dinner in der Chilly Bar mitten im Touristeviertel serviert.

In den letzten 11 Jahren wurden bei der NCF über 600 Volontäre beschäftigt. Das macht über 50 pro Jahr. Wir haben heiß darüber diskutiert, ob das für die Kinder nicht zuviel ist. Sie können sich nur an wenige von uns richtig erinnern. Die Aunties und Uncles, wie wir von den Kids gennant werden, kommen und gehen. Es ist schön, wenn sie da sind, man vergisst sie aber schnell, weil neue Entertainer an Bord kommen. Ich persönlich denke, es ist gut so! Die Kinder sollen nicht das Gefühl haben, dass sie von den lieb-gewonnenen Menschen verlassen werden. Davon haben sie mehr als genug erlebt…

NCF Nepal – das Projekt

Ich kann mich jeden Tag aufs Neue begeistern, wenn ich sehe, wie professionell die NCF arbeitet. Visma Raj Paudel – der Gründer – ist ein Visionär, der die Organisation wie ein Wirtschaftsunternehmen leitet. Er sprudelt nur so von Ideen. Let’s bring that to the next level – ist sein Lieblingsspruch. Dabei macht er eine Handbewegung, die zeigt, dass da noch viel Luft nach oben ist :-). Ich liebe es, mit solch passionierten Menschen zusammen zu arbeiten.

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Visma zeichnet gerne, wenn er über seine Ideen spricht. Hier geht es um ein Trekking Event geplant für 2015   :-)

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Wenn kein Papier in der Nähe ist, dann muss eben der Boden herhalten :-)

Nach einem längeren Gespräch mit Visma, weiß ich ungefähr, wo sein Bedarf liegt. Auf einem 26.000 qm großem Stück Land in Ghachowk, ca. 17 km von Pokhara entfernt, soll ein Kinderdorf, ein Bildungszentrum für alleinstehende Frauen und ein Landwirtschaftsbetrieb entstehen. Das Land ist gekauft, jetzt muss „nur noch“ der Bau finanziert werden.

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Das ist die einzige Außenfläche, auf der die Kinder von Namaste Children’s House spielen können…

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Und das ist das Grundstück in Ghachowk. Mit so viel Platz zum Austoben…

Für die Phase 1 braucht man ca. 204 Tsd. Euro. Mit einer „Buy a brick“ Kampagne wurden bis jetzt ca. 30 Tsd. Euro eingenommen. Jetzt geht es darum, Ideen zu entwickeln, mit denen man vor allem institutionelle Spender überzeugen kann. Einfach wird es nicht. Es gibt doch so viele Organisationen, die genau das Gleiche wollen. Ich muss mir mal Gedanken machen…

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Für 50 Euro kann man einen Ziegelstein erwerben. Die Ziegel wird dann von den Kids mit dem Namen des Spenders bemalt. Man kann übrigens auch bequem über PayPal überweisen – mehr dazu unter: www.ncf-nepal.org

Aber zuerst möchte ich hautnah erleben, was die Organisation so speziell macht. Deswegen habe ich beschlossen, die ersten 3-4 Wochen als ein „normaler“ Volontär zu arbeiten. Also ein Rädchen in der täglichen Maschinerie werden. Das heißt:
Von 9:00 bis 11:00:
–  Den Kleinsten beim Anziehen helfen
–  In die Schule begleiten
–  Verschiedene Hausarbeiten erledigen (putzen, waschen, bügeln, etc.)
Von 14:00 bis 17:00:
–  Kinder von der Schule abholen
–  Spielen
–  Gemüse für das Abendessen vorbereiten
–  Bei Hausaufgaben helfen

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Vorhänge waschen – wir hatten echt viel Spaß dabei :-). Hinter mir steht Nitu – die Hausmutter – eine tolle Frau!

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Justus, ein Volontär aus Deutschland hilft beim Brot backen.

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Teamwork bei Gemüse schneiden – es ist schön, zusammenzusitzen und sich Geschichten zu erzählen.

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Dabei Lernen nicht vergessen…Da die Unterrichtssprache Englisch ist, können die Volontäre in vielen Fällen auch richtig helfen.

Obwohl zum Namaste Community Projekt auch die Hörklinik und das Frauenzentrum gehören, bilden die beiden Kinderhäuser – Namaste und Onni – das Herzstück der Organisation. Die Geschichten der Kinder sind herzzerreißend. Um so schöner ist es, sie lachend und tobend zu sehen. Man hat wirklich das Gefühl, dass sie in einer großen Familie aufwachsen. Aber dazu mehr in einem der nächsten Beiträge :-)

 

NCF Nepal – die Ankunft

Das ist erst mein vierter Tag hier, aber trotzdem habe ich das Gefühl, meinen Lieblingsplatz gefunden zu haben. Die kleine Veranda vor meinem Zimmer, wenn im Hintergrund Gewitter mit Blitz und Donner aus der Richtung der mächtigen 8-Tausender aufzieht. Vierte Nacht und viertes Gewitter, dazu schwüle 28 Grad und das Zirpen der Grillen. Das ist Asien! Das liebe ich so!

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Bei Nacht, Blitz und Donner ist die Veranda fast noch gemütlicher

Aber fangen wir mal von vorne an. Ja, auch ich war aufgeregt und auch ich habe mir immer wieder die Frage gestellt, ob ich mich da nicht übernehme. Aber sobald mein Kopf ausgeschaltet war, hat mein Bauch immer wieder meine Entscheidung bestätigt. Die 3 Monate bei Namaste Community Foundation Nepal fühlten sich einfach richtig an!!!

Zwei Tage vor dem Abflug, als der Koffer fast vollständig gepackt war, ist meine Aufregung komplett verflogen. Dafür wurde mein Mann immer unruhiger. Durch einen Zufall hat er Elke ans Telefon gekriegt, die wie eine gute Fee mit ihrer netten Stimme einen Zauberspruch losgelassen hat: MACHEN SIE SICH KEINE SORGEN. SIE WIRD ZURÜCKKOMMEN! So einfach, aber es hat gewirkt und Thorsten entspannte zusehends.

Die Reise war easy. Die Verbindung von München mit Turkish Airlines über Istanbul ist sehr empfehlenswert. Nicht nur, dass man einen bequemen Nachtflug hat, sondern auch bei der Landung in Kathmandu ein fantastisches Spektakel. Vorausgesetzt man sitzt auf der linken Seite und hat einen Fensterplatz. Die letzten 30 Minuten fliegt man nämlich entlang der Himalayakette und kann zusehen, wie sich die Gipfel der Berge in der aufgehenden Sonne rosa einfärben. Atemberaubend!!!

Ich wollte nicht in Kathmandu bleiben, sondern am gleichen Tag weiter zu meinem Zielort Pokhara fliegen. Da der Flug nur 25 Minuten dauert und für unsere Verhältnisse relativ günstig ist, habe ich beschlossen, später ohne Gepäck und ausgeschlafen nach Kathmandu zurückzukehren. Die Stadt ist faszinierend, verlangt aber gute Nerven, wenn man sie genießen möchte. Ich dachte Shanghai und Istanbul (in beiden Städten habe ich mehrere Monate gelebt) wären anstrengend, aber Kathmandu hat alles übertroffen. Oder ich war einfach zu müde…

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Einfach quer über 5 Spuren durchgefahren. Ohne Zwischenfälle!

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Genau so!

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Dafür ist das schon fast wieder gemütlich!

Die Arrangements mit der NCF, meiner Projektorganisation, haben perfekt funktioniert. Ich wurde immer überpünktlich abgeholt. Um 14 Uhr war ich in meinem Hotel. Pokhara hat mich mit strahlendem Sonnenschein, viel Grün und sauberer Luft empfangen. Nach 5 Stunden Aufenthalt in Kathmandu kam es mir vor, wie ein Paradies auf Erden! Vom ersten Augenblick an fühlte ich mich hier wohl.

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Auf dem Flughafen in Pokhara geht es entspannt zu.

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Was da hinter den Wolken durchblickt, ist der Machhapuchhare (6997 M). Der heiligste Berg der Nepalesen.

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Der schöne Weg am Phewa See

NCF gönnte mir zuerst 2 Tage Entspannung, damit ich mich von den Reisestrapazen erholen und mit der Stadt bekannt machen kann. Was ich mit großer Freude auch tat. Pokhara ist das touristische Zentrum von Nepal. Und so gibt es hier alles, was das Herz begehrt. Nepalesen sind ein sehr freundliches, unaufdringliches Volk. Man wird zwar auf der Straße häufig angesprochen, dann aber sofort wieder in Ruhe gelassen, wenn man das Angebot nicht annehmen möchte. Das ist in der Tat sehr angenehm.

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Unter den Bäumen lässt sich gut entspannen – für Touris und Einheimische gleichermaßen.

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Und es gibt immer etwas interessantes zu entdecken

Am Freitag, ausgeschlafen und entspannt, hatte ich mein erstes Treffen mit dem Management von NCF. Narayan, den ich am ersten Tag kennengelernt habe, holte mich im Hotel ab. Und Überraschung…er kam mit einem Motorrad und ich durfte hinter ihm Platz nehmen. Eine ganz neue Art, Pokhara kennenzulernen.

Die Einrichtungen der NCF sind einfach aber liebevoll gestaltet. Ich habe beide Kinderhäuser und die Hörklinik besucht. Überall wurde ich sehr herzlich empfangen. Es stimmt schon, was Visma, der Gründer von NCF, mir versprochen hat – ich fühlte mich sofort in die Namaste Familie aufgenommen.

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Das Namaste Children House. Die Kinder sind gerade in der Schule.

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Die Hörklinik und ein echter Patient!

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Das Management Team – die Namen muss ich fleißig üben!

Am Samstag – der für die Nepalesen ein Feiertag wie unser Sonntag ist – hatte ich wieder frei. Am Sonntag beginnt die neue Woche und ich freue mich riesig auf die neuen Eindrücke und Herausforderungen. Genug entschleunigt – jetzt möchte ich wieder was tun :-).

Erste Eindrücke

Ich nutze das lange Wochenende in Indien – begründet durch den Nationalfeiertag am 15. August – meine Eindrücke aus den ersten eineinhalb Wochen zu sammeln. Endlich komme ich dazu und habe ein wenig Ruhe, denn die ersten Tagen waren doch sehr aufregend und turbulent:

Angekommen in der Joybells School wurde ich zunächst sehr herzlich und offen von der Familie Singh und den insgesamt 36 Kindern im Alter zwischen 4 und 15 Jahren empfangen. Die Kinder sind es gewohnt, dass wechselnde Volunteers zum Unterrichten an die Joybells School kommen – insofern wirkten die Umarmungen anfangs auf mich mehr aus einer Verpflichtung und Höflichkeit heraus. Sobald sie mich dann etwas besser kannten, kam das Interesse und das Bedürfnis nach Nähe und Aufmerksamkeit wie von selbst – man kann sich schließlich gar nicht mehr retten vor Kindern, die auf einem herum klettern, die Hand halten oder einem einfach nur nahe sein wollen. Wirklich herzzerreißend süß!

Da in der ersten Woche meines Einsatzes noch eine Gruppe von 12 englischen Volunteers vor Ort war (2 englische Lehrer mit einer Gruppe ihrer Schülerinnen), konnte ich die ersten Tage viel mitlaufen, beobachten und mich in die ganze Situation einfühlen. Col SS Singh und Althea Joy Singh – die Gründer und Leiter der Schule – haben sich viel Zeit genommen, mit mir über meinen Einsatz hier zu sprechen und mir wertvolle Einblicke in die Entstehung und Philosophie der Einrichtung sowie ihrer persönlichen Haltung und dem Background der Kinder gegeben. Meine anfängliche Befürchtung sie könnten mich wie die sonst üblichen Volunteers nur in der Rolle als Lehrerin sehen wich einem Gefühl der Erleichterung, als sie mir signalisierten, sie sähen in mir auch einen Mehrwert in anderen Bereichen – jenseits des klassischen Unterrichts. Als wir uns auf folgende Haupteinsatzfelder verständigt haben, waren sie sich einig, dass ich genau die richtige Person zum richtigen Zeitpunkt wäre – schmeichelnd auf der einen Seite, aber auch gleichzeitig mit einem mir selbst auferlegten hohen Erwartungsdruck verbunden, sie in dieser Auffassung nicht enttäuschen zu wollen:

1.) „Karriere-/ Berufslaufbahnberatung“: ich werde im Rahmen von Einzelcoaching mit den älteren Schülern jeweils an der persönlichen Vorstellung arbeiten, was sie gut können, was ihnen Spaß macht, worin ihre beruflichen Träume bestehen und wie sie diese erreichen können – natürlich kann das in einem Alter von 13-15 Jahren noch nicht konkret festgesetzt werden, aber wir wollen damit einen ersten „Samen pflanzen“ und eine Basis schaffen.

2.) „Value-, Skills- und Kompetenztraining“: Neben diesen konkreten Ideen für jeden Einzelnen sollen sie auch für übergreifende Skills und Kompetenzen sensibilisiert werden, die für einen späteren beruflichen Erfolg ausschlaggebend sind (z.B. Führungs-, Kommunikations- und Teamkompetenzen) und gleichzeitig ihre Reflexionsfähigkeit darin schulen, wo und wie sie das im Alltag an der Joybells School eh schon lernen und erfahren. Dabei war den Singhs die Thematisierung von Werten wie z. B. Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit wichtig – nicht unbedingt eine typische indische Haltung ;-) Col S.S. und Joy haben ihre eigene Vision, dass die Kinder irgendwann im internationalen Kontext arbeiten (sie haben privat ein großes internationales Netzwerk, was sie dafür nutzen können) und erst mal frei über Berufe träumen können. Hierzu ist es jedoch wichtig, dass sie sich später in diesem Kontext auch bewegen und anpassen können.

3.) „Projektarbeit„: Für das Value-, Skills- und Kompetenztraining steht noch im Raum, mir ein Projekt zu überlegen, um es erfahrbar/ erlebbar zu machen. Ggf. passen auch Übungen aus meinem Trainingskontext (Indoor- wie Outdoor), da diese auch immer praktisch und greifbar sind und danach reflektieren werden können. Ein Projekt hätte den Vorteil, dass ich mit ihnen gleichzeitig auch etwas zum Thema „Projektmanagement“ machen könnte. Aber das wird sich noch zeigen.

4.) „Deutschunterricht“: Neben den übergreifenden Themen werde ich mit den übrigen Kindern an ihren Deutschkenntnissen arbeiten. Klingt im ersten Moment evtl. seltsam, aber ich denke, auch das ist in mehrerlei Hinsicht brauchbar: Col S.S. Singh hat eine Reiseagentur mit vielen deutschen Kunden – darüber hinaus hat der Premierminister von Indien erst heute in seiner Rede zum Nationalfeiertag betont, dass der Tourismus in Indien eine wichtige Rolle ist – und Deutsche reisen gerne ( also ein potentielles späteres Betätigungsfeld für die Kinder). Außerdem gibt ein großes deutschsprachiges Netzwerk an persönlichen Kontakten und Support für die Joybells School. Mir persönlich liegt bei Deutschunterricht vor allem am Herzen, dass die Nachhaltigkeit durch weitere deutschsprachige Volunteers sichergestellt werden kann und es sich nicht nur um einen „one shot“ handelt.

Insgesamt fühlt sich für mich der Projektauftrag rund an und ich denke, dass ich mit meinem Trainings- und Coachingbackground hier tatsächlich einen Mehrwert stiften kann. Ich wollte ein Projekt das „hands on“ ist und das habe ich hiermit auch :) Jetzt gilt es das Ganze mit Leben zu füllen, denn am Montag geht es direkt mit dem neuen Stunden- und Lehrplan los, den wir dafür eigens ausgearbeitet haben.