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Social Sabbatical in Zeiten von Corona – Frohe Weihnachten am Strand (Teil 2)

In meinem Beitrag vor ca. 2 Monaten habe ich von meinen ersten Wochen in Tansania berichtet und mich gerade noch auf meinen „Urlaub von der Auszeit“ gefreut. Nun – gefühlt ein paar Tage und gleichzeitig eine Ewigkeit später – bin ich schon wieder zu Hause in Deutschland angekommen und habe so viele Erlebnisse im Gepäck, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll…

Zwar waren für meinen Urlaub einige Besucher aus der Heimat angekündigt gewesen, allerdings konnten sie aufgrund von Corona nicht kommen. Erstens hätten sie nach ihrer Rückreise in Quarantäne gehen müssen (und dafür hatte niemand genügend Urlaub) und zweitens war nicht klar, dass die Flüge zuverlässig fliegen oder die Grenzen nach Deutschland offenblieben. Also habe ich mich schließlich allein in das Abenteuer gestürzt.

Ich habe mit einer Wanderung auf den Kilimanjaro gestartet – ein echtes Erlebnis! Zwar bin ich auf der letzten Etappe Richtung Summit höhenkrank geworden und habe es deshalb nicht bis nach ganz oben geschafft, aber die Erlebnisse und Ausblicke waren es allemal wert.

Als nächstes habe ich mir die Stadt Arusha mit einem Guide angeschaut. Eine sehr schöne Stadt, die etwas kleiner und ruhiger ist als Dar es Salaam. Besonders der Großmarkt war interessant für mich.

Weiter ging es mit einer Safari im Tarangire National Park und dem Ngorongoro Krater. In zwei Tagen habe ich viele Tiere gesehen und eine atemberaubende Landschaft genossen. Hier nur ein paar Eindrücke.

Weihnachten habe ich dann schließlich auf Sansibar verbracht. Es war schon komisch ganz allein Weihnachten zu feiern und meine Lieben nur am Telefon zu hören und zu sehen. Dafür hatte ich bestes Wetter und konnte die Feiertage einmal in Badesachen am Strand verbringen. Das war mal eine ganz neue Erfahrung.

Passend zu Silvester bin ich mit der Fähre wieder zurück nach Dar es Salaam gefahren. Es war ganz verrückt, dass ich alles in meiner „neuen Heimat“ ganz anders wahrgenommen habe als vor dem Urlaub. Nun war alles, was vorher für mich so ungewohnt und neu war, plötzlich ganz vertraut und normal: die Verkehrsmittel, mein Haus (und ja, auch die vielen kleinen krabbelnden und fliegenden Tierchen), die afrikanischen Märkte, die Menschen, die mich als weiße Person ständig interessiert anschauen, … Ich hatte tatsächlich das Gefühl, nach Hause zu kommen und habe mich auch wieder auf den Alltag im Projekt gefreut.

Die Mädels im Projekt
…beim Unterricht

Während sich in Deutschland um den Jahreswechsel die Corona-Situation immer mehr verschärft hat und der Lockdown den Menschen auf das Gemüt schlug, konnte ich meine zweite Hälfte des Sabbaticals in vollen Zügen genießen. Wir konnten uns im Projekt und in der Freizeit mit anderen Menschen treffen, den einen oder anderen Tag am Strand verbringen und an den Wochenenden kleine Städtetrips machen.

Doch je näher die Rückreise nach Deutschland rückte, desto unruhiger wurde ich. Im Laufe der Zeit wurde immer wieder die Absage von Flügen diskutiert und als ein Einreisestopp nach Deutschland ins Gespräch kam, habe ich mich entschieden, so schnell wie möglich wieder zurückzufliegen.

Die Rückreise verlief dann auch nicht ganz reibungslos. Die Fluggesellschaft hat immer strengere Beschränkungen eingeführt, u.a. einen Corona-Test, dessen Frist in Tansania einfach gar nicht erfüllbar war. Nachdem ich zu meinem Corona-Test kein eindeutiges Ergebnis bekommen habe, konnte ich tatsächlich meinen Flug nicht wahrnehmen und musste auf eine andere Airline umbuchen. Das klingt zwar jetzt einfach und unkompliziert, aber das war es nicht. Trotzdem bin ich am Ende gesund und munter etwa eine Woche vor der geplanten Rückkehr zu Hause angekommen – nicht zuletzt durch viel Unterstützung durch meine Familie und Freunde zu Hause und vor Ort. Auch Elke von Manager für Menschen war eine riesige Hilfe.

Auch wenn die Rückreise am Ende etwas turbulent gelaufen ist, würde ich mich immer wieder für dieses Sabbatical entscheiden – auch in Corona-Zeiten! Unterm Strich habe ich drei Monate Lockdown durch viele spannende und bereichernde Erfahrungen sowie Begegnungen mit ganz tollen Menschen eingetauscht. Und nicht zu vergessen: ganz viel Sonne!

Social Sabbatical in Zeiten von Corona – Frohe Weihnachten am Strand

„Ist es nicht verantwortungslos in Zeiten von Corona nach Afrika zu reisen?“, „Was passiert, wenn du dort drüben krank wirst? Und im schlimmsten Fall den Einheimischen noch die Krankenbettkapazität wegnimmst?“, „Hast du keine Angst, das Virus aus Deutschland nach Tansania mitzunehmen?“ Ich bin Christin, 28 Jahre alt und diese und weitere Fragen haben mir meine Freunde, Familie und ich mir selbst vor einigen Wochen gestellt. Ich habe nämlich schon seit ca. 1 ½ Jahren mein Social Sabbatical geplant und nun sollte es im November 2020 endlich losgehen. Und dann kam Corona. Anfang des Jahres dachte ich, dass sich das Thema bis zu meinem Start schon erledigt haben würde und dann ging es immer wieder auf und ab. Nach ein paar Gesprächen mit Elke von Manager für Menschen wurde schnell klar, dass Tansania in dem Moment das einzige Einsatzland war, das ich ruhigen Gewissens besuchen könnte. Und weil Tansania sowieso auf meiner Favoritenliste ganz oben stand, war die Entscheidung irgendwann gefallen: Ich wollte meinen Plan trotz Corona durchziehen.

Nach zwei Stornierungen/Verschiebungen meines Fluges kam ich endlich am Abend des 10. Novembers frohen Mutes in Dar es Salaam an. Auf dem Weg aus dem Flughafen wies ein Schild mich darauf hin, dass ich den Mund-Nasen-Schutz nun nicht mehr brauchte und seitdem bekomme ich von der Pandemie nur noch etwas mit, wenn ich Kontakt zu meinen Lieben zu Hause habe. Ich wurde von einem netten Fahrer zu meinem für tansanische Verhältnisse sehr luxuriösem Haus gebracht und am nächsten Morgen ging es nach einem typisch tansanischen Frühstück direkt ins Projekt.

Das Projekt heißt WEEDO – Women Empowerment and Entrepreneurship Development Organization. Kurz gesagt geht es in dem Projekt darum, Mädchen und jungen Frauen im Alter zwischen 13 und 22 Jahren mit sehr schlechten Zukunftschancen einen Zugang zur Bildung zu verschaffen. Somit sollen sie unterstützt werden, unabhängig von ihren Familien und Männern zu werden. Ab dem nächsten Jahr sollen ca. 20 Teilnehmerinnen in einem einjährigen Programm hauptsächlich in Nähen, Englisch, Computer und Gesundheit & Hygiene unterrichtet werden. Meine Aufgabe ist es, gemeinsam mit Rehema, der Projektleiterin, etwas mehr Struktur in das Programm und ihren Alltag zu bringen und das Projektteam zu coachen. Dabei ist in den ersten Wochen meine größte Herausforderung, mich an die Arbeitseinstellung in diesem Land anzupassen und das tansanische Projektteam nicht zu überfordern. Dabei ist sehr viel Geduld gefragt und in diesem Fall passt der Spruch „weniger ist mehr“ hervorragend. Trotzdem machen wir schon in den ersten Wochen große Fortschritte. Auch wenn ich in den ersten Tagen ein wenig überfordert war von all den neuen Eindrücken und einem völlig anderen Leben, habe ich mich nach kurzer Zeit gut eingelebt. Ich musste mich daran gewöhnen, dass hier alles länger dauert (Wege von A nach B, einkaufen, kochen, arbeiten,…), ich viel Zeit mit Warten verbringe und ich als Weiße hier überall auffalle. Nach nun etwas mehr als vier Wochen habe ich mich schon ganz gut daran gewöhnt und fühle mich entschleunigt.

In meiner Freizeit kommt hier keine Langeweile auf! Es gibt viele Menschen, die mir gerne die Umgebung und die tansanische Kultur zeigen und ich bin insbesondere mit Rehema, der Projektleiterin, viel unterwegs. Die Fotos können meine Freizeitbeschäftigungen besser erzählen als viele Worte. Und wenn ich mal nichts zu tun habe, verbringe ich die Zeit am Strand oder auf meiner kleinen Terrasse.

Nach nun etwas mehr als vier Wochen freue ich mich auf meinen Urlaub von der Auszeit. Ich werde (versuchen) den Kilimanjaro (zu) besteigen, auf Safari gehen, mir die Stadt Arusha anschauen und über Weihnachten ein paar Tage auf Sansibar verbringen. Dieses Jahr wird Weihnachten also ganz anders als gewohnt. Aufgrund von Corona werde ich leider keinen Besuch aus Deutschland bekommen, wie es ursprünglich geplant war. Aber dafür kann ich einmal Weihnachten am Strand verbringen. Was ich auf meiner Reise erleben werde und wie es im Projekt weitergeht, werde ich im nächsten Jahr in einem neuen Beitrag berichten…

Rechtsform oder Wertevorstellung

Die Entscheidung ist gefallen. Sie wollen sich in Ihrer Auszeit sozial engagieren. Und bei der Organisation und Durchführung brauchen Sie Unterstützung. Sie haben gewisse Vorstellungen und das Internet wirft eine unglaubliche Bandbreite an Möglichkeiten und Organisationen aus.

Da ist es nicht ganz einfach, sich im Dschungel der Anbieter zurecht zu finden. Und irgendwann stellt sich die Frage: Was macht eigentlich eine gute Freiwilligenagentur aus? Und welche ist die richtige für mich und meine Bedürfnisse?

Auf was Sie bei der Wahl achten und welche Fragen Sie im Vorfeld stellen sollten, habe ich in einem Artikel in der aktuellen Ausgabe von Voluntaris – Zeitschrift für Freiwilligendienste erörtert.

Sie brauchen Unterstützung bei der Auswahl der passenden Agentur?
Dann fordern Sie hier Ihre Checkliste an.

Die Deutsche und der Massai

Als Beraterin auf Zeit ging es vor 4 Jahren für Susi in ein Projekt nach Tanzania. Heute lebt und liebt sie zwischen 2 Kulturen. Die Deutsche und der Massai oder wie ein Social Sabbatical dein Leben komplett umkrempeln kann.

Marketing für Social Businesses

Marketing. Ein Wort, das so vieles bedeuten kann.

Für mein Bachelor-Studium hatte ich mich 2008 für den Studiengang „Internationales Marketing“ entschieden. Im Master-Studium ging es mit dem Programm „Internationale Marketingstrategie“ weiter. Direkt im Anschluss bin ich im Produktmarketing eines niederländischen Großkonzerns eingestiegen, und 5 Jahre lang dabei geblieben.

Persönlich interessiere ich mich für soziale und umweltbezogene Themen. Ich möchte Dinge verändern, anpacken, Herausforderungen meistern und zu einer besseren Welt beitragen. Durch einige Recherchen bin ich recht schnell auf die Begrifflichkeit „Social Business“ gestoßen, ein wirtschaftliches Konzept, das auf den Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus zurückgeht. Demnach zeichnet sich ein Social Business dadurch aus, dass wirtschaftliche Erfolge erzielt werden, jedoch zu 100% in das Sozialunternehmen und seinem gesellschaftlichen Ziel reinvestiert werden. Der gesellschaftliche Beitrag als nachhaltiger, sozialer Gewinn steht demnach im Fokus; nicht der Profit.

Nach 5 Jahren habe mich also für eine Auszeit von meinem Konzernleben entschieden, und bin über Elke von Manager für Menschen und Urs und Erna von EOS Entrepreneur Foundation nach Nicaragua aufgebrochen, um Sozialunternehmerinnen beim Aufbau ihres Business zu helfen und Marketing für einen guten Zweck anzuwenden.

Spannend für mich war die Frage: Funktioniert Marketing für sozial orientierte UnternehmerInnen genauso wie für Profit orientierte?

Meine Arbeit in Nicaragua hat mir gezeigt, dass die grundlegenden Bausteine und Prinzipien des Marketings gleich sind.

Es gibt jedoch einen, wie ich finde, sehr wichtigen Unterschied.

Durch die Plattform REDFworkshop bin ich auf ein Konzept gestoßen. Direkt in den ersten Tagen, in denen ich mit den Sozialunternehmerinnen unterwegs war um neue Kunden zu gewinnen, habe ich erkannt, dass genau diese Erkenntnis helfen kann, eine der größten Herausforderungen der Sozialunternehmerinnen zu meistern: Wie kann ich mein Business in einem unterentwickelten Land, in welchem 45% der Bevölkerung von weniger als 1 USD am Tag lebt, so vermarkten, dass die Bevölkerung den Mehrwert erkennt und bereit ist, dafür zu bezahlen?

„Unlike most for-profit consumer businesses, many social enterprises don’t start their businesses by creating a product that is filling an unmet consumer need. For most social enterprises, the starting point is the mission.“

REDFworkshop

Die Grafik veranschaulicht, das neben dem Produkt (oder Service), die Mission / der gute Zweck, das Social Business selbst, und die Marke den Kern der Unternehmung darstellt. Sprich, es wird mehr verkauft als das „Produkt“.

Natürlich gibt es in jedem Unternehmen auch eine Marke. Diese dient in herkömmlichen Unternehmen jedoch in erster Linie dem Zweck der Identität und Bekanntheit. In Sozialunternehmen scheint es ein wesentlicher Bestandteil des Gesamtpakets zu sein, wenn man sich mit der Frage „was biete ich an“ beschäftigt.

Es war eine der Dinge, die wir im Projekt in Nicaragua als Erstes angepackt haben.

Bevor ich kam, dachten die Sozialunternehmerinnen, dass sie den Service „Blutzuckerspiegel messen“ anbieten.

In Wirklichkeit haben wir gemeinsam erarbeitet, dass es viel mehr ist als das:

  • Produkt/Service: Blutzuckerspiegel messen
  • Mission: Zu einer gesünderen Community beitragen
  • Social Business: Prävention und Kontrolle von Krankheiten zu Preise, die sich jeder leisten kann
  • Marke: Emprendedoras Sociales – ein Programm, welches Frauen dazu befähigt ein eigenes Business zu entwickeln, und somit Arbeitsplätze kreiert, die es vorher nicht gab

Das Ergebnis:

  1. Mehr Vertrauen und mehr Motivation rauszugehen und über das eigene Business zu sprechen
  2. Mehr Kundschaft, die den Mehrwert des Business realisieren und weniger den Preis des tatsächlichen Produktes / Services hinterfragen

Jetzt heißt es: üben, üben, üben.

Nicaragua?

Nach 5 Jahren im Großkonzern, habe ich meinen Job aufgegeben und nach einer Möglichkeit gesucht, meine Kenntnisse im Marketing und Business-Development für einen guten Zweck anzuwenden.

Nachdem ich auf Manager für Menschen gestoßen bin, war meine erste Intuition: Afrika. Ich wollte immer schon einmal auf diesen Kontinent reisen, vor allem getrieben durch meine Begeisterung für Natur und fremde Kulturen. Die ersten Gespräche liefen gut.

Gleichzeitig hatte Elke mitbekommen, dass ich Spanisch in der Schule und durch mein Auslandsstudium in Mexiko gelernt habe, und dass dies in Kombination mit Marketing perfekt zu den Projekten der Schweizer Organisation EOS Entrepreneur Foundation passen könnte, die Sozialunternehmen in Kolumbien und Nicaragua unterstützt. Kolumbien fand ich als Reiseziel immer schon faszinierend. Nachhaltiger Kakao-Anbau als Projektthema durch meine Affinität für gesunde Ernährung ebenso. Also organisierten wir ein Telefonat mit Urs und Erna von EOS.

Und sie erzählten mir von Nicaragua. Von einem Projekt, dass sich mit dem Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen in unterversorgten Gegenden beschäftigt. Zugegeben, ich hatte mich zuvor weder mit dem Land befasst, noch hatte ich medizinische Vorkenntnisse. Ich erinnere mich, dass es extrem schwierig für mich war, mich in das Projekt hineinzuversetzen und die Inhalte zu verstehen, einfach da es ein komplett neues Umfeld war, weit weg von meinen bekannten Konzern-Strukturen, und auch weit weg von sonstigen Erfahrungen, mit denen ich das Gehörte hätte verknüpfen können. Und dennoch sagte mein Bauchgefühl: Nicaragua it is.

Warum? Ich weiß es nicht. Getreu dem Motto, dass es manchmal in Ordnung ist keine Antwort auf eine Frage zu haben, und passend zu einem meiner Lieblingszitate „Wenn nothing is sure, everything is possible“, bin ich meinem Bauchgefühl gefolgt und habe mich eingelassen auf die Reise in das Unbekannte.

Was kann ich euch auf die Reise mitgeben?

Hört auf euer Bauchgefühl! Und seid mutig. Passend dazu habe ich kürzlich die folgende Grafik entdeckt.

Ja, ich war zunächst zögerlich. Zu der normalen Angst vor dem Unbekannten, kamen Bedenken zur Sicherheit im Land Nicaragua hinzu. Jeder, der die Nachrichten verfolgte, konnte nicht nachvollziehen, wie ich mich für solch ein Land entscheiden konnte. Viele meinten beurteilen zu können, dass es gefährlich sei, in ein Land zu reisen, das geprägt zu sein schien von Ausschreitungen, Protesten und Gewalt auf den Straßen.

Ein kleiner Denkanstoß: Wenn wir die Bilder des G20 Gipfels in Hamburg Revue passieren lassen, und ein Nicaraguaner zu der Zeit auf Basis des Nachrichtenwesens hätte beurteilen sollen, ob es sicher sei nach Deutschland zu reisen: Wie hätte er sich wohl entschieden? Und was hättet ihr als Deutscher geraten?

Natürlich nicht ganz vergleichbar, aber ähnlich ging es mir mit Nicaragua: Die Leute vor Ort berichteten, dass sich die Lage auf den Straßen entspannt hat. Für mich habe ich die Entscheidung getroffen, dass Nicaragua als zweitärmstes Land in der westlichen Hemisphäre, in welchem 45% der Leute von weniger als 1 USD pro Tag leben, in Zeiten von Krisen und Unsicherheit erst recht internationale Hilfe benötigt! Nicaragua zählte zu den friedlichsten Ländern, und hat innerhalb von 3 Monaten eine komplette Kehrtwende erlebt. Es wird erwartet, dass die Arbeitslosigkeit von 4,4% in 2018 auf 24% in 2019 steigt (kommend von 8,2% in 2009). Menschen verloren ihre Arbeit, da es nicht sicher war, auf die Straßen zu gehen. Viele internationalen Organisationen haben das Land verlassen. Tourismus ist auf 10% des vorherigen zurückgegangen. Restaurants und Hotels mussten schließen.

Was ein Land wie Nicaragua in solchen Zeiten braucht, ist Hoffnung und Mut! Und zurückblickend war meine Entscheidung das beste, was mir hätte passieren können. Denn so bin ich bei AMOS Health & Hope gelandet, eine Organisation, die durch Empowerment und Education für ein gesünderes Nicaragua kämpft.

Nicaragua ist eines der menschlichsten Länder, in die ich bis dato gereist bin. Was mich erwartet hat, war Herzlichkeit und Wärme. Jeder kümmert sich um den Nächsten, die Menschen sind hilfsbereit und interessiert. Es gibt viel Nachholbedarf was das Bildungsniveau angeht, jedoch sind die Menschen extrem positiv und lernbereit. Kaffee, die morgendliche Begrüßung von jedem Einzelnen, herzliche Umarmungen und ein kurzer Schnack stehen an erster Stelle, bevor es an die alltägliche Arbeit geht.

Was durch die politische Situation zudem in Vergessenheit gerät: Die beeindruckende Natur, die Nicaragua zu bieten hat. Mit einer Vielzahl an Vulkanen, Flüssen, Seen und Lagunen, ist Nicaragua bekannt als „Land der Seen und Vulkane“. Sowohl an der Karibik- als auch Pazifikküste können die unberührtesten und schönsten Strände gefunden werden, für lange Spaziergänge, ohne einer Menschenseele zu begegnen, oder für Surf-Sessions in der Abendsonne. Für mich als Deutsche, die genug von all dem Überfluss hatte, in dem wir in Europa leben, genau das Richtige zum Genießen und Abschalten! Und um sich mal wieder daran zu erinnern, was wir wirklich im Leben brauchen, um glücklich zu sein.

Ich weiß nicht wie es euch geht. Wenn ich magische Plätze auf dieser Erde entdecke, möchte ich sie manchmal am liebsten für mich behalten, damit sie in ihrer Unberührtheit erhalten bleiben. Und zeitgleich weiß ich, dass das Land einen neuen Schwung an Touristen benötigt, damit sich das Land und Menschen Stück für Stück von der Krise erholen können, Energie und Kraft zurückgewonnen werden kann, Arbeitsplätze geschaffen und Restaurants und Hotels wieder eröffnet werden können.

Das Land hat so viel zu bieten. Und ich kann wirklich nur jeden ermutigen, der über eine Reise nach Nicaragua nachdenkt: do it. Natürlich am besten kombiniert mit sozialem Engagement – es gibt in jedem Fall genug zu tun.

Wenn ihr Tipps benötigt oder mehr erfahren möchtet, kommt sehr gerne auf mich zu. Für mich geht es in 4 Wochen leider schon wieder zurück. Aber ich bin mir sicher: Ich werde wiederkommen.

Auszeit von der Auszeit

Auszeit von der Auszeit! Hört sich komisch an, ist aber wichtig.
Wie unser Berater auf Zeit Michael seine Auszeit von der Auszeit verbracht hat, lest ihr in seinem aktuellen Blog-Beitrag!

Zum Artikel…

Handwerker auf Zeit gesucht!

Handwerker auf Zeit gesucht!
Für ein Projekt 50 km südlich von Dar-es-Salaam suchen wir das erste Mal Handwerker auf Zeit.

Auf knapp 5 Hektar fruchtbarem Land ist eine kleine Oase entstanden, in der Kleinkinder von tansanischen Mamas betreut werden. Daneben wird Landwirtschaft betrieben und aktuell entstehen weitere Gebäude, um einen Restaurationsbetrieb und ein Sanatorium zu beherbergen, die das Projekt in naher Zukunft tragen sollen.

Das Konzept ist schlüssig, die Kinder werden in ihrer physischen und geistigen Entwicklung gefördert und die Projektleiter und das ganze Team verdienen Unterstützung.
Bist du handwerklich begabt? Möchtest du tiefer in die tansanische Kultur eintauchen? Hast du Lust, dich mit tansanischen Handwerkern auszutauschen und voneinander zu lernen? Dann suchen wir dich:
Schreiner, Elektriker, KFZ-Mechaniker, Maurer, Zimmerer und Sanitärtechniker.

Unterkunft und Verpflegung werden gestellt.

Interesse? Dann melde dich unter info@managerfuermenschen.com

Im Interview mit der jobmesse münchen

Im Vorfeld zur jobmesse münchen gab es noch ein kleines Interview mit mir.

Viel Spaß beim Lesen…!