Schlagwortarchiv für: Auszeit
Hilfe, die wirklich ankommt!
In Blog von Hofheld.de berichtet unsere Beraterin auf Zeit Christine über ihren Einsatz in Mayana/ Namibia und unterstützt damit auch gleichzeitig unsere Suche nach einem Berater auf Zeit aus dem Bereich Agrar für das Projekt.
Hofheld.de ist ein Internetportal des dlz agrarmagazin. Hier finden Junglandwirtinnen und Junglandwirte, Landjugendliche und junge Menschen vom Land alles Wichtige rund um die Landwirtschaft im Internet.
Aunt Fee in Nepal
Zum zweiten Mal haben wir einen Berater auf Zeit bei NCF Nepal in Pokhara.
Nach Izabella in 2014, unterstützt Fee nun für 5 Monate im Marketing und Verwaltung.
Im aktuellen Newsletter von NCF stellt sich Aunt Fee vor:
“End of last year I took the decision that I would like to do something different. I used to work for different industrial enterprises for the last 8 years and now I decided that it would be time for a social sabbatical to do something good. So finally, I traveled across the world to volunteer for an organization that is known as “Namaste Community Foundation, Pokhara” for five months in the beginning of May. To bring in my professional experience in helping in administration as supporting with annual reports, fundraising, updating website, generating a new presentation to present the whole foundation as well as presenting each dedicated program to support NCF to go a step further, translating official documents, writing biographies for each of the kids to be send to the godparents. Beside the administration work, for sure, I will also take some time to support the children home by playing with the kids, assisting in the kitchen at mealtimes, teaching and just having fun with them. Now I have already halftime and so far, I have the strong feeling that Namaste Community Foundation and especially the Children’s House is a place so full of love and laughter. The house mothers and “didis” do a great job providing guidance, love, and support to each of the kids – a true family experience. Working with the staff is an incredibly inspiring experience. Since the beginning the kids are calling me “Auntie Fee” and it is always nice to reach the children home and get greeted with a lot of smiling faces. I will do my best to support the organization during my remaining stay with my knowledge. I am happy to get the opportunity to play a small part in the building at Namaste Community Foundation.”
Always your Aunt Fee
M4M feiert Geburtstag
Bereits seit 6 Jahren vermitteln wir Fach- und Führungskräfte als Berater auf Zeit in soziale Projekte und ermöglichen so engagierten und interessierten Menschen die Chance, ein Social Sabbatical sinnvoll in das aktive Berufsleben zu integrieren.
Das wollen wir mit Ihnen feiern und Danke sagen!
DANKE an alle Berater auf Zeit, die in ihren Einsätzen wunderbares geleistet und dabei auch viel über sich selbst gelernt haben. Danke auch für eure Bereitschaft, neuen Beratern auf Zeit Sparringspartner zu sein und immer wieder unsere Veranstaltungen mit euren Erfahrungsberichten zu bereichern.
DANKE an alle unsere Projektpartner, die sich am Anfang mutig für uns und unsere ‚älteren‘ Freiwilligen entschieden haben. Viele sind mittlerweile zu langjährigen und bewährten Partnern geworden, die unseren Beratern auf Zeit eine aussergewöhnliche Lernplattform zur Verfügung stellen.
Und weil man 6 Jahre ordentlich feiern sollte, schenken wir allen neuen Beratern auf Zeit bei einer Vermittlungsbeauftragung bis 30. September 2017 die Teilnahme am Vorbereitungs-Workshop*.
Also, kostenloses Erst-Gespräch terminieren und nicht mehr nur vom Social Sabbatical träumen!
Wir freuen uns auf viele weitere tolle Einsätze und viele wunderbare Erfahrungen und Erlebnisse.
Ihre
Elke Dieterich
und das Team von Manager für Menschen
* Bei Beauftragung einer Vermittlung in ein soziales Projekt vom 1. Juli bis 30. September 2017 schreiben wir Ihnen die Gebühren für den Vorbereitungs-Workshop in Höhe von 450 Euro zzgl. Mehrwertsteuer bei der Endabrechnung gut. Wichtig ist dabei, dass sich die Einreichung der Vermittlungsbeauftragung im o.g. Zeitraum befindet. Der Einsatz im sozialen Projekt kann auch nach dem Ende des Aktionszeitraums erfolgen.
Ohne Bezahlung, aber mit Gewinn
In der Ausgabe 1/2017 der weltweit verbunden, dem Magazin der Herrnhuter Missionshilfe geht es dieses Mal um Freiwilligeneinsätze.
Freiwilligendiensten 30+ sind im Kommen. Die Frage ist jedoch, was bringt Menschen mitten im Leben dazu, zugunsten eines Projektes in der Dritten Welt befristet aus ihrem Alltag auszusteigen? Was versprechen sie sich von einem solchen Einsatz? Welche ihrer Erwartungen gehen in Erfüllung und welche nicht?
Antworten dazu in meinem Gastbeitrag ‚Ich geh mal kurz die Welt retten – deine und meine gleich mit!‘
Siem Reap/Kambodscha… Ich bleib dann mal länger!
Theoretisch wäre meine Zeit hier bei EGBOK und in Siem Reap inzwischen vorbei. Aber eben nur theoretisch. Praktisch habe ich meinen Aufenthalt hier um weitere 2 Wochen verlängert und meinen Aufenthalt in und um Kambodscha um einen Monat. Im Prinzip ist damit über meine aktuelle Situation und die vergangenen Wochen schon alles gesagt. Ich fühle mich so wohl und gut aufgehoben, dass ich mich entschlossen habe, länger zu bleiben.
Inzwischen ist es im EGBOK Haus sehr ruhig geworden, weil die Studierenden seit knapp 2 Wochen den zweiten Praktikumsteil ihrer Ausbildung absolvieren. D.h. sie sind alle für 3 Monate wahlweise in Hotels oder Restaurants, in denen sie all das praktisch umsetzen können, was sie bisher gelernt haben. In Vorbereitung darauf, wurden „Probe-Interviews“ abgehalten, bei denen immer ein Khmer-sprechender Kollege/Kollegin und ein „westerner“ anwesend sein sollten. Die Studierenden wurden jeweils einzeln in einen Raum gerufen, in dem dann eben u.a. auch ich saß. Ich weiß gar nicht, wer zu Beginn aufgeregter war, weil mir die Führung des Interviews obliegen sollte. Es gab eine Liste mit Fragen auf englisch, die sich auf die bisherige Ausbildung, aber auch auf einige eher persönliche Dinge, wie z.B. Fragen nach Familie, Geschwister bezogen. Diese Fragen hatten die Studierenden vorher auch erhalten und konnten sich entsprechend darauf vorbereiten. Das Ganze sollte dazu dienen, eine solche Situation zu simulieren und den Studierenden ein wenig mehr Selbstsicherheit zu geben. Insgesamt waren die Gespräche auf 3 Tage verteilt mit jeweils ca. 15 minütigen Interviews und einer anschließenden Einschätzung mit der Kollegin oder dem Kollegen. Besonders gut hat mir daran gefallen, dass ich die Möglichkeit hatte, etwas mehr über die Studierenden zu erfahren und ihnen ein wenig „näher“ zu kommen. Und da war die ganze Bandbreite dabei. Von eher schüchtern und nervös auftretenden Jugendlichen, die einfach alle Fragen auswendig gelernt hatten und nun alles runter beteten, was Ihnen im Gedächtnis geblieben war, über relativ entspannte Kandidaten bis hin zu wirklich beeindruckenden Gesprächen. Einige von ihnen erzählten auch sehr persönliche Dinge, wie beispielsweise vom Tod eines oder gar beider Elternteile, Zeiten bei Onkeln und Tanten oder in Heimen. Ich war jedenfalls von jeder und jedem einzelnen tief beeindruckt und wusste einmal mehr, warum ich hier war und von dem Projekt so begeistert bin.
Inzwischen ist meine letzte Woche angebrochen und obwohl ich mich natürlich auch darauf freue, wieder nach Hause zu fahren, fällt mir der Abschied auch sehr schwer. Ich hatte vor ein paar Tagen die Gelegenheit, den Studierenden hier einen kleinen Vortrag über mein Heimatland zu präsentieren und das war definitiv eines der Highlights hier. Zu sehen, mit welcher Begeisterung sie alle Informationen aufgenommen haben, wie interessiert sie nachgefragt haben, war einfach großartig und hat sehr viel Spaß gemacht. Als Höhepunkt des Ganzen habe ich (Klischee…Klischee…) einen Schnellkurs im „Schuhplatteln“ gemacht und die Studierenden und Kolleginnen und Kollegen waren so begeistert, dass sie gar nicht mehr aufhören wollten. Ein tolles Erlebnis und für mich die schönste Art, mich von den Jugendlichen hier zu verabschieden. Es gab natürlich noch viele andere gemeinsame Erlebnisse, die ich hier gar nicht alle aufzählen kann. Jetzt heißt es also Abschied nehmen! Ich werde noch ein bisschen in Asien bleiben bevor ich dann meine Heimreise antrete. Der nächste Beitrag wird dann wohl von Rückkehr und Rückblick handeln.
EGBOK – als Beraterin auf Zeit in Siem Reap/Kambodscha
Seit über zwei Monaten bin ich nun als Beraterin auf Zeit für EGBOK (Everything’s Gonna Be Ok) hier in Siem Reap, Kambodscha tätig. Und die Zeit ist nur so dahin gerast und tut es immer noch. Aber der Reihe nach.
Es war ein langer Weg, der mich hier hin geführt hat und das nicht nur im geographischen Sinne. Bereits vor mehr als 3 Jahren hatte ich zum ersten Mal Kontakt mit Manager für Menschen und es gab auch schon erste Gespräche mit einigen Projektträgern. Zum damaligen Zeitpunkt musste ich jedoch einsehen, dass ich noch nicht wirklich bereit war, diesen Schritt zu gehen. Ich hätte zu viel improvisieren müssen, zu vieles, wenn überhaupt nur mit schlechtem Gewissen machen können. Schweren Herzens musste ich damals mein Vorhaben verschieben, rückblickend war das allerdings eine gute und richtige Entscheidung. Nun also ein neuer Anlauf. Und wieder wurden passende Projekte vorgeschlagen, Kontakte hergestellt und Interviewtermine vorbereitet. Alles klang auf seine Weise spannend, als das Projekt in Kambodscha dazu kam, war die Entscheidung dann aber relativ schnell getroffen. Meine große Affinität zu Asien war hier sicher ein ausschlaggebender Faktor, aber auch das Projekt selber schien sehr interessant zu sein. Dass jemand gesucht wurde, der oder die aus dem Bereich PR und Marketing kommt, rundete das Profil für mich, als jemand, der seit mehreren Jahren in diesem Feld arbeitet, ab. Nach mehreren skype Gesprächen und email-Austausch war es dann abgemacht: Ich gehe nach Siem Reap und arbeite für EGBOK!
Mitte Februar ging es los. Da ich mich langsam annähern wollte, habe ich noch einen Zwischenstop in Bangkok eingelegt, schon alleine um den Jetlag und den Temperaturunterschied von -8 Grad in Berlin zu 34 Grad in Bangkok verarbeiten zu können. Bis hierhin noch auf vertrautem Gebiet, in Bangkok war ich schon viele Male zuvor. Dann kam der Tag der Anreise nach Siem Reap, nur eine knappe Stunde Flug und doch ein ziemlicher Schritt. Ich war noch niemals vorher in Kambodscha und wusste insofern nicht wirklich, was mich erwarten würde. Der Flug war pünktlich, die Abwicklung am Immigration Schalter dauerte dann etwas länger, währenddessen hatte ich einen bangen Blick auf das Gepäckband, das sich schon bedenklich geleert hatte, ohne dass ich bislang meinen Koffer gesehen hätte. Und dann wurde es zu Gewissheit: Mein Koffer war nicht da. Da mir das nicht zum ersten Mal passierte, bin ich zum lost & found Schalter und nach einer mit Händen und Füßen geführten Unterhaltung bekam ich einen Zettel in die Hand gedrückt und die Zusicherung, dass mein Koffer sicher mit einem der 3 Flüge, die heute noch aus Bangkok ankommen würden, mitgeliefert werden würde. Draußen wurde ich dann aufs Herzlichste von zwei meiner neuen Kollegen empfangen, die leider 1 ½ Stunden ausharren mussten und schon geglaubt hatten, ich hätte es mir anders überlegt. Mit dem Tuk Tuk (Taxis gibt es Siem Reap praktisch nicht, das Tuk Tuk ist das klassische Fortbewegungsmittel) ging es dann zu meinem Hotel. Das hatte ich vorab für ein paar Tage gebucht, um erst mal eine Anlaufstelle zu haben. Wie sich herausstellte, befand es sich fußläufig zum Büro von EGBOK. Mein Start im Büro war für den nächsten Tag geplant. Also erst mal ankommen und erste Erkundungen unternehmen. Umgeben von Menschen auf Fahrrädern, Mopeds oder in Tuk Tuks wird schnell klar, dass hier nur die „Barang“, also Ausländer, zu Fuß gehen.
Dann also der nächste Tag, mein erster offizieller Arbeitstag. Mein Gepäck war übrigens noch nicht eingetroffen, was mein Wohlbefinden ein wenig einschränkte, da ich nun mit den gleichen Klamotten rum laufen musste, wie am Tag zuvor. Allerdgins machte das ohnehin keinen großen Unterschied, da ich nach dem knapp 10minütigen Fußweg ins office bereits komplett durchgeschwitzt war. Dann gab es die erste Einführungsrunde durch das Büro. Hände schütteln, Funktion und Namen merken (zum Glück tragen hier alle Namensschilder!). Dann bekam ich meinen Einarbeitungsplan für die erste Woche und ich war schon ziemlich beeindruckt, wie straff hier alles durchorganisiert war. Es waren Treffen mit allen Abteilungen vorgesehen, das Ganze würde mich ein paar Tage beschäftigen. Aber zunächst ging es auf eine Stadtrundfahrt, die eine meiner kambodschanischen Kolleginnen mit mir auf ihrem Motorroller unternahm. Einmal quer durch Siem Reap, wobei mir das Krankenhaus und eine gute Apotheke (ein Zeichen?!), ein paar Sehenswürdigkeiten wie der Royal Palace, aber auch Hotels gezeigt wurden, die mit EGBOK zusammen arbeiten. Dazu später mehr. Damit war der erste Tag dann auch praktisch schon rum und für mich hieß das, zurück ins Hotel und so kurz nach 20.00 Uhr war ich im Bett. Praktisch noch nichts gemacht und trotzdem total erledigt. Vom Gepäck keine Spur! Am nächsten Morgen gings dann wieder ins office und diesmal bestand der Tag aus vielen Treffen, jeder Menge Informationen und Fragen. Und zwischendurch immer mal wieder zumindest kurze Begegnungen mit den Studierenden, also mit den Menschen, um die es hier eigentlich geht. Egal, wo ich hin kam, wurde ich mit einem lauten „Hallo Teacher!“ und der typisch kambodschanischen Geste der vor der Brust zusammen gelegten Hände gegrüßt. Mittags war ein gemeinsames Essen mit allen Kollegen geplant, das zur Verabschiedung von zwei anderen Volunteers und gleichzeitig zu meiner Begrüßung veranstaltet wurde. Reihum sollte nun jede/r etwas zu mir sagen oder mir eine Frage stellen. Natürlich wurde gefragt, wo ich her komme und warum ich nach Kambodscha gekommen bin. Einige beschränkten sich aber auch einfach nur darauf, sich bei mir dafür zu bedanken, dass ich da bin. „Thank you for coming to my country and for your support!“ Das war einfach nur überwältigend.
Jetzt aber etwas zu EGBOK und dazu, was sich dahinter verbirgt. EGBOK, die abgekürzte Form von Everything’s Gonna Be OK, ist eine NGO, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, unterprivilegierten kambodschanischen Jugendliche eine Ausbildung im Hotel- und Gaststättenbereich zu ermöglichen. Kambodscha ist nach wie vor eines der ärmsten Länder Südostasiens und nur 4 % der Jugendlichen absolvieren eine Hochschulausbildung. EGBOK nutzt hier die wachsende Hotel- und Gastronomieindustrie um die Armut in den örtlichen Gemeinden zu lindern und den Jugendlichen die Grundlage für ein unabhängiges und selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. EGBOK wurde im Jahr 2009 gegründet und hat seitdem mehr als 600 Jugendlichen eine Ausbildung ermöglicht und – fast noch entscheidender – 100% aller Absolventen konnten innerhalb eines Monats nach ihrem Abschluss einen festen Arbeitsplatz finden. Neben der beruflichen Ausbildung in den Bereichen Food and Beverage, Housekeeping und Grundlagen in der Küche, werden Englisch und Mathematik unterrichtet und Computerkenntnisse vermittelt. Der Ansatz geht aber weit über die fachliche Ausbildung hinaus, d.h. es wird sich intensiv um die Jugendlichen gekümmert, es gibt Kurse, Rollenspiele und andere Veranstaltungen, in denen das Selbstvertrauen aufgebaut, soziale Kompetenz vermittelt und auf Führungspositionen vorbereitet werden soll. Dabei darf niemals vergessen werden, dass die Jugendlichen aus zum Teil ärmlichsten Verhältnisse kommen, viele von ihnen als Kinder Alleinerziehender oder als Waisen aufgewachsen. Die meisten sprechen kein Wort englisch, einige beherrschen selbst die eigene Muttersprache nur rudimentär. Die gesamte Ausbildung dauert ein Jahr und beinhaltet neben dem theoretischen Teil auch viele praktische Abschnitte und ein dreimonatiges Praktikum in einem Hotel oder Restaurant. Aktuell sind 45 Studierende hier vor Ort, 19 Männer und 26 junge Frauen, das Alter liegt zwischen 17 und 24 Jahren. Sie alle sind seit August letzten Jahres hier bei EGBOK, d.h. bei meiner Ankunft hier gerade mal seit 6 Monaten und es ist einfach unglaublich, welche Entwicklung sie alle bereits jetzt gemacht haben. Alle begegnen mir mit einem offenen Blick und einem ständigen Lächeln, einige bleiben gerne stehen und halten ein kleines „Schwätzchen“. Die Präsenz und der tägliche Kontakt zu den jungen Menschen hier ist das, was dieses Projekt ganz besonders macht.
Für mich galt es nun erst mal, mich zurecht zu finden und runter zu kommen. Und das ist mir schwerer gefallen, als ich im voraus gedacht habe. Während des Vorbereitungsseminars in Frankfurt war das einer der Punkte, die unter eventuell zu erwartenden Schwierigkeiten aufgeführt wurden, von den ich gedacht habe, das wird mir garantiert nicht passieren. Also, dass ich mich selber überfordere und meine Ziele zu hoch stecke. Und doch ist genau das eingetreten. PR?! Kann ich! Klar kann ich das, aber eben unter bestimmten Bedingungen und die sind hier nun mal komplett anders als zu Hause. Es hat mich wirklich viel Zeit und Energie gekostet, das einzusehen und zu akzeptieren. Ich kann sagen, dass ich den ersten Monat gebraucht habe, um das zuzulassen. Auch wenn ich glaube, dass das ziemlich normal ist, empfinde ich es rückblickend gesehen als verschwendete Zeit und kann selber nicht mehr nachvollziehen, was da los war. Einer der Gründe ist wahrscheinlich, dass ich aus dem extrem stressigen Arbeitsalltag raus gekommen bin und ich erst langsam realisiert habe, dass ich hier in einer ganz anderen und neuen Situation bin, in der andere Maßstäbe gelten und niemand von mir erwartet, dass ich von 0 auf 100 durchstarte. Das fing damit an, dass ich am Anfang immer dachte, ich müsste mich an die Arbeitszeiten halten, die hier nun mal für alle Angestellten gelten. Von 9.00 bis 18.00 Uhr sind die offiziellen Bürozeiten und obwohl mir mehrfach gesagt wurde, dass es ok ist, wenn ich außerhalb arbeite oder mal einen halben Tag frei mache, habe ich mich damit sehr schwer getan. Vielleicht auch deshalb, weil ich die einzige war, die das wenigstens ab und an gemacht hat. Das führte dazu, dass vor allem die ersten 4 Wochen extrem anstrengend waren. Inzwischen hat sich das hervorragend eingependelt. Ich verbringe immer noch sehr viel Zeit im Büro oder im hier ja auch noch vorhandenen Restaurant oder setze mich einfach zum Unterricht der Studenten dazu. Gleichzeitig nehme ich mir aber auch immer öfter die Freiheit, früher zu gehen und mir meine Zeit einzuteilen. Etwas, was Temperaturen, die mit Beginn der Regenzeit auch mal um oder über 40 Grad liegen, einfach wichtig für mich ist.
Dass ich diese Balance gefunden habe, liegt nach inzwischen mehr als 2 Monaten sicher auch daran, dass ich immer mehr Teil des Teams geworden bin. Teil eines großartigen Teams! Wie oben beschrieben, geht es hier weiter darüber hinaus, den Jugendlichen eine Berufsausbildung zu geben. Es ist einfach unglaublich, was das – vor allem aus kambodschanischen Mitarbeitern bestehende – Team leistet. Natürlich gehört ein ziemlich großes Maß an festen Regeln, Vorgaben und Organisation dazu. Etwas, was von außen betrachtet und auf den ersten Blick vielleicht etwas zu strikt und zu absolut scheinen mag. Bei näherer Betrachtung kann ich sagen, dass es nur so funktioniert und ich zugleich sehe, dass die Jugendlichen hier mit unglaublichem Engagement und Spaß bei der Sache sind. Denn das ist etwas, was hier definitiv nicht zu kurz kommt. Es wird immer berücksichtigt, dass es sich um junge Menschen handelt, die in eine komplett neue Welt kommen und unter völlig fremden Bedingungen leben und lernen.
Weitere Einzelheiten zu den Aktivitäten und Entwicklungen im nächsten Blogbeitrag.
P.S. Mein Gepäck ist nach 4 Tagen (!) angekommen.
Abschlussfeier in ungewohnten Räumlichkeiten
Von November 2016b bis Februar 2017 war unsere Beraterin auf Zeit Doris in einem Ausbildungs-Projekt im Bergurwald von Peru.
Die dortige Organisation hat sie mit Ideen zur Entwicklung des Tourismus im unterstützt und ein überzeugendes Konzept erstellt.
Im aktuellen Newsletter des deutschen Vereins berichtet sie über das Abschussfeier in der Sekundarschule.
Zum Artikel…
Kraftvolle Metaphern wirkungsvoll eingesetzt
Mein Auftrag in Camphill war es, eine Organisationsanalyse durchzuführen. Wie macht man das?
In Absprache mit dem Management habe ich semi-strukturierte „conversations“ mit ca. 40 Mitarbeitern durchgeführt. Darüber hinaus gab es intensive Gespräche mit dem Managementteam.
Da ich Projekte gern vom Ende her denke, war die Frage der Auswertung und Rückmeldung sehr präsent in meinem Kopf. Am Anfang war es eher ein weises Blatt, das sich aber mit jedem Gespräch etwas mehr füllte. Nach ca. 10 Gesprächen kam mir die Idee: Viele Gesprächspartner benutzten bunte Bider, Vergleiche und Metaphern in ihren Schilderungen. Das war es! Aufgreifen, was an Angeboten da ist! So reifte in mir der Entschluss, meine Eindrücke an Metaphern festzumachen. Ein Beispiel: Ein Teilnehmer sagte mir, dass er viele „balloons“ über Camphill sehe, die aber alle unterschiedliche Farben und Formen hätten. Dieses Bild habe ich mit meinen Eindrücken ergänzt, dass alle diese „balloons“ im Boden von Camphill in Herzen verankert sind.
Ein zweites Beispiel: Mein Eindruck war es, dass jeder Teilnehmer glaubte, es gäbe nur eine „richtige“ Perspektive – die eigene. Mit dem nachfolgenden Bild wurde es allen schnell klar, dass jeder aus seiner Perspektive eine andere Wahrnehmung haben kann.
Ich hatte das Glück, dass eine sehr talentierte Mitarbeitern dabei war, die diese Metaphern in Bilder umsetzen konnte. Das war wunderbar! Diese Bilder entfalteten eine ungeheure Kraft, weil sich alle damit identifizierten und jeder ein kleines Stück dazu beigetragen hatte.
Was habe ich für mich als Lehre daraus gezogen? Ich arbeite mit dem „Material“, das mir angeboten wird und beziehe so weit wir irgend möglich alle Stakeholder mit ein.
Meine Belohnung bestand darin, die glücklichen Augen der Menschen zu sehen, die ihre Gedanken und Aussagen in den Bildern wiedererkannten. Danke.
Ich bin dann mal weg
Raus aus der Routine, Ideen verwirklichen, neue Kraft tanken: Immer mehr Menschen träumen von einem Sabbatical, einer Auszeit vom Job. Wie man den Traum wahr macht und was man dabei beachten sollte, in der Ausgabe 06/2017 der Zeitschrift freundin.